Kia Rio: Temporeicher Verwandlungskünstler

Vierte Generation des Kleinwagens

Kia Rio: Temporeicher Verwandlungskünstler
Kia schickt den Rio bereits in die vierte Generation © AG/Flehmer

Kia hat den Rio in die vierte Generation geführt. Der markanter geschnittene Kleinwagen präsentiert sich in der Polo-Klasse als Mitbewerber auf Augenhöhe – und auch darüber hinaus.

Von Thomas Flehmer

Kia drückt beim Rio auf die Tube. Vor gerade einmal 16 Jahren kam der Rio als Stufenheckmodell auf den Markt. Im Laufe der Zeit hat der zum Kleinwagen mit Fließheck mutierte Rio bereits drei Generationen abgelegt und startet in den vierten Lebensabschnitt.

Bereits in Generation drei nahm der Kleinwagen die Form an, die mit Auflage vier weitergeführt wird. Der um 15 Millimeter auf 4,065 Meter gewachsene Polo-Gegner hat auf dem Weg zur Volljährigkeit den Erwachsenen-Status bereits erreicht.

Zweifarbiger Innenraum

Eine längere Motorhaube mit neuen Scheinwerfern kennzeichnet das Älterwerden des Rio. Die konzerntypische Tigernase von Design-Superstar Peter Schreyer darf auch beim kleinen Kia nicht fehlen. Kürzere Überhänge sowie eine flacher ausgefallene Silhouette sollen den dynamischen Auftritt fördern.

Der sportliche Charakter setzt sich auch im Innenraum fort. Je nach Ausstattung kann der Rio mit einem schwarz-roten Farbkonzept gestaltet werden. So sind die gut konturierten Sitze mit roten Rändern in Leder belegt, das Armaturenbrett ist ebenfalls zweifarbig gestaltet. Schade, dass die roten Plastikelemente, die sich bis in den Türbereich ziehen, aus Hartplastik sind. Mit einem softerem Stoff, wie es zum Beispiel Nissan beim neuen Micra gemacht hat, würde das Cockpit richtig veredelt werden.

Doch auch ohne Zweifarbigkeit und Softtouch lässt es sich aushalten – auch auf den Rücksitzen. Denn auch der Radstand wuchs um einen Zentimeter auf 2,58 Meter an, sodass die Passagiere im Fond keine Platzängste fürchten müssen. Das Wachstum an Länge kommt auch dem Kofferraum zugute, der mit 325 Litern, die auf 980 Liter ausgebaut werden können, zu den Größten in seiner Klasse zählt. Vier Trolleys für den Wochenendausflug schluckt dieser ohne Probleme.

Zahlreiche Assistenzsysteme an Bord des Kia Rio

Kia schickt den Rio bereits in die vierte Generation
Das Cockpit des Kia Rio ist sehr übersichtlich gestaltet AG/Flehmer

Ebenso wichtig wie das Design ist die Konnektivität, die Einzug gehalten hat. Über den sieben Zoll großen Touchscreen kann das Smartphone angebunden werden, das allerdings schon einen aktuellen Status benötigt, um auch für die gebotenen Online-Dienste geschaffen zu sein oder den Multimediadienst zu nutzen, um zum Beispiel Verkehrsinformationen in Echtzeit zu erhalten. Und ein USB-Anschluss für die hinteren Passagiere bietet sich zwischen den Sitzen auch noch an.

Auch bei den Fahrassistenzsystemen präsentiert sich der Rio mehr als nur auf Augenhöhe. Der autonome Notbremsassistent mit Fußgängererkennung ist fast einmalig im Segment. Zudem ist noch ein Spurhalte-Assistent an Bord, Querverkehr- und Müdigkeitswarner folgen bis zum Ende des Jahres.

Kia Rio mit flottem Dreizylinder

Kia schickt den Rio bereits in die vierte Generation
Der Kia Rio 1.0 T-GDI erreicht nach 10,7 Sekunden Tempo 100 AG/Flehmer

Als weiterer Gewinn punktet der neue Topmotor 1.0 T-GDI. Zwar greift das Aggregat lediglich auf drei Zylinder zurück, hält mit 100 oder 120 PS genügend Kraft bereit. Und bereits 100 Pferdestärken genügen dem 1,2 Tonner voll und ganz. 10,7 Sekunden Sprintzeit sowie eine Spitzengeschwindigkeit von 187 Stundenkilometern reichen auch völlig aus für die Fahrt über Land. 5,2 Liter sollen dann dann den Turbo auf 100 Kilometern füttern.

Der Sound des Aggregates ist dabei vernehmbar, aber nicht störend. Ansonsten zeichnet sich der Dreizylinder durch Laufruhe aus, sollte aber immer über 1500 Umdrehungen gehalten werden, um die 172 Newtonmeter Drehmoment bei Laune zu halten. Fahrwerk und Lenkung kombinieren sich gut miteinander. Unebenheiten im Asphalt werden komfortabel ausgebügelt, eine direkte Lenkung sorgt für Freude in Kurven.

Einstiegspreis bleibt unverändert

Bevor die Freuden eintreten können, müssen etliche Scheine beim Händler auf den Tisch gelegt werden. Der Einstiegspreis für das Basismodell bleibt mit 11.690 Euro auf dem Niveau des Vorgängers. Die nächste Variante Edition 7 startet bei 13.490 Euro, Spirit beginnt bei 16.690 Euro und die Top-Variante Platinum kostet mindestens 20.290 Euro. Dann ist aber auch alles an Bord.

Zum Start gibt es aber das Sondermodell Dream-Team Edition, das auf der Edition 7 basiert und noch zahlreiche Extras an Bord hat. Kia verspricht bei einem Preis von 14.990 Euro einen Kundenvorteil von knapp 4000 Euro. Hinzu kommt für alle Modelle die einzigartige Garantie über sieben Jahre, mit denen Kia schon seit Jahren nicht nur beim Rio auf die Tube drückt.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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