Hyundai i30: Fortschritt nicht nur bei der Sicherheit

Gestiegener Preis für Kompakten

Hyundai i30: Fortschritt nicht nur bei der Sicherheit
Der Hyundai i30 © Hyundai

Der neue Hyundai i30 ist ein gefälliges Auto. Er sieht nicht nur besser aus als der Vorgänger, sondern hat auch beim Thema Sicherheit zugelegt. Doch leider ist auch der Preis der Einstiegsvariante gestiegen.

Der seit Ende Januar erhältliche neue Hyundai i30 will mit modernen Assistenz- und Infotainmentsystemen im wichtigen Kompaktwagensegment überzeugen. Mindestens 17.450 Euro verlangen die Koreaner in Verbindung mit einem 73 kW/100 PS starken 1,4-Liter-Benziner für ihr fünftüriges Kompaktmodell auf.

Hyundai ruft also selbstbewusste Preise auf. Gegenüber dem Vorgängermodell stiegen die Kosten für die Einstiegsvariante um rund 1300 Euro. Allerdings erhalten Kunden nun in der dritten Generation nicht nur ein deutlich gefälligeres Fahrzeug, die Koreaner haben auch beim Thema Sicherheit aufgerüstet. Ab Werk gehören Assistenten fürs Fernlicht, zum Spurhalten und zur Überwachung der Aufmerksamkeit dazu. Ein City-Notbremshelfer ist sowieso an Bord, eine Voraussetzung zur Erreichung der 5-Sterne-Bewertung beim NCAP-Crashtest.

Bereits gute Basisausstattung

Bei knapp 17.500 Euro dürfte es allerdings in den wenigsten Fällen bleiben. Zwar knausert die Basisvariante auch bei der Komfortausstattung nicht, doch auch bei Hyundai geht der Trend zu höheren Komfortniveaus. So werden sich wohl die meisten Kunden für die mittlere und die eins höhere Ausstattungsvariante (Trend und Style) entscheiden werden. Bei Trend zählen unter anderem ein beheizbares Lederlenkrad, vordere und hintere elektrische Fensterheber sowie Sitzheizung und 16-Zoll-Leichtmetallfelgen zum Serienumfang.

Wer die optischen Schokoladenseiten des i30 unterstreichen möchte, sollte zu Style greifen. 17-Zöller verleihen dem Fahrzeug einen gediegenen Auftritt. Chromeinlagen im nun kleineren kaskadenförmigen Kühlergrill verdeutlichen, dass der i30 jetzt weniger großmäulig vorfährt. Eine Rückfahrkamera, LED-Rückleuchten, Zwei-Zonen-Klimaanlage, ein 5-Zoll großer Touchscreen sowie die kabellose Lademöglichkeit für Smartphones gehören ebenfalls zu Style. Helfer wie Totwinkel- oder Frontkollisionswarner, Verkehrszeichenerkennung oder Querverkehrshelfer gibt es optional. Oder man ordert gleich das Top-Komfortniveau. Hier ist fast alles an Bord, was Hyundai im Angebot hat inklusive autonomem Notbremsassistenten und adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage.

Neuer 1.4-Liter-Turbo

Ganz neu im Motorenangebot ist der 1,4-Liter-Turbo, der 103 kW/140 PS leistet und ab 22.350 Euro in der Liste steht. Das Aggregat ist das zurzeit stärkste Triebwerk im i30-Angebot. Ab Oktober ergänzt ein 2,0-Liter Turbo das Portfolio. Dieser wird in zwei Leistungsstufen mit 250 PS und 275 PS angeboten werden. Eine Version mit 300 PS ist zumindest nicht ausgeschlossen. Bis es soweit ist, übernimmt der 1.4er die Rolle des flotten Antreibers. Und macht seine Sache gut. 242 Nm stehen bereits bei 1.500 Umdrehungen bereit.

Damit lässt sich das Fahrzeug sehr entspannt und schaltfaul fahren. Man muss aber bei Anfahren ein wenig mit dem Gaspedal spielen, um ein Turboloch in diesem Bereich auszutricken. Bei Bedarf kitzelt man durch energisches Gasgeben aber auch das Temperament heraus. Willig dreht Aggregat hoch, Beschleunigen macht ihm offensichtlich keine Probleme, selbst wenn man aus untertourigem Bereichen startet. Als Normwert gibt Hyundai für das Standard-Sechsgang-Getriebe 5,4 Liter an, mit dem alternativen Siebengang-DSG steigt der Verbrauch um 0,1 Liter. Bei unseren Testfahrten zeigte der Bordcomputer aber gute zwei Liter mehr an. Das Fahrwerk ist gutmütig abgestimmt, Bodenwellen werden sanft geschluckt.

Der Turbo dürfte für Privatfahrer - die machen 55 Prozent der Kundschaft aus - neben dem 1,0-Liter-Dreiyzlinder mit 88 kW/120 PS eine gute Alternative zum angebotenen Diesel sein. Der bereits aus dem Vorgänger bekannte und nun überarbeitete 1,6-Liter Selbstzünder wird in drei Ausbaustufen angeboten. Neu ist die kleinste Variante mit 79 kW/95 PS. Flankiert wird der Motor von einer Version mit 81 kW/110 PS und 100 kW/136 PS.

Komfortabel im Innenraum

Das heck des i30 Hyundai

Im Innenraum geht es zumindest in den gefahrenen höheren Ausstattungsvarianten sehr komfortabel zu. An der Qualität der verarbeiteten Materialien gibt es nichts zu meckern. Die Sitze sind bequem, das Raumgebot ist vorne und im Fond sehr ordentlich. Zudem wartet der 4,34 Meter lange Kompakte mit einem großen Kofferraum auf. Es fasst je nach Stellung der Rücksitzlehnen zwischen 395 und 1.301 Liter. Wer noch ins Navigationssystem (je nach Ausstattungsstufe: 1.300 oder 750 Euro) erhält außer dem Wegfinder auch ein 8-Zoll-Display sowie die Anbindung von Smartphones via Android oder AppleCar.

Wurden früher Hyundai-Fahrzeuge trotz ihres Designs gekauft, dürfte der neue i30 auch durch Aussehen und Sicherheit überzeugen. Das ist wichtig, denn der Preisvorteil gegenüber den etablierten Herstellern der „Golfklasse“ ist mit dem neuen Modell geschrumpft, wenn nicht sogar ganz aufgebraucht. Ab Juli folgt für Kombifans die Lastenträgervariante. Sie kostet ab 18.450 Euro. Anfang 2018 erweitert Hyundai das Karosserieangebot um ein viertüriges Coupé. (SP-X)

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