Hyundai i10 Blue: Flink durch die Stadt

Konkurrenz für VW Up

Hyundai i10 Blue: Flink durch die Stadt
Der Hyundai i10 überzeugt nicht nur durch seine Agilität. © AG/Flehmer

Der Hyundai i10 ist erwachsen geworden. Der kleine Cityflitzer bringt viele Voraussetzungen mit, unter den Kleinsten zum Größten zu avancieren, wie unser Fahrbericht beweist.

Von Thomas Flehmer

Ausgesprochen fad waren die Fahrten im Hyundai i10. Ein müder Antritt in einem kleinen Auto, was sollte da groß passieren?, fragte man sich nach der ersten Testfahrt. Die aus dem Jahre 2008. Sicher, als die Koreaner ihren Kleinsten als Nachfolger des Atos vorstellten, war das Segment der Kleinstwagen noch nicht so beliebt und attraktiv wie heute. Aber innerhalb der letzten sechs Jahre ist nicht nur das Angebot gestiegen, sondern auch die Qualität, wie der seit dem letzten Jahr neue Hyundai i10 auf den Straßen von Berlin deutlich unter Beweis stellt.

Gefühlt spritzige Beschleunigung im Hyundai i10

Der ein Liter große Dreizylinder mit seinen völlig ausreichenden 49 kW/67 PS agiert nicht mehr wie ein laut scheppernder Dreizylinder vergangener Generationen, sondern überzeugt durch seine Laufruhe – und auch durch seine Kraft, auch wenn lediglich 95 Newtonmeter zur Verfügung stehen.

Doch fühlt sich der Kleinste bei der Beschleunigung sehr viel spritziger an als es das Datenblatt mit 14,9 Sekunden für den Sprint vorgibt. Und auch in höheren Geschwindigkeitsbereichen bleibt eine Unterhaltung stets möglich, da der Motor gut gedämmt ist. Natürlich spielt mit, dass bei 145 km/h Schluss ist. Aber für längere Strecken sind Tempo 120 bis 130 km/h für den i10 völlig in Ordnung. Für die Italienreise wird der kleine Koreaner wohl eh nicht so häufig gewählt.

Hyundai i10 mit gutem Platzangebot

Der Hyundai i10 überzeugt nicht nur durch seine Agilität.
Auch größer gewachsene Menschen können im Hyundai i10 hinten sitzen AG/Flehmer

Denn die Stärken liegen natürlich in der Stadt, in der der i10 besonders auf seine Wendigkeit und Agilität zurückgreift. Ein Wendekreis von lediglich 9,56 Metern erlaubt Manöver auf engstem Raum. Dabei kann der i10 mit einem besseren Platzangebot als der Segmentführer VW Up oder die Kleinstwagen-Drillinge von Toyota, Peugeot und Citroen aufwarten. Mit 3,67 Metern ist der Koreaner 13 Zentimeter länger als der Wolfsburger und gleich deren 21 Zentimeter gegenüber dem japanisch-französischem Trio.

So haben auch groß gewachsene Personen keine Schwierigkeiten, auf den hinteren Plätzen an der Fahrt teilzunehmen. Und auch Fahrer und Beifahrer können zufrieden sein. Die Sitze sind so gut strukturiert, dass selbst einer Italienreise nichts im Weg stehen würde. Zudem kommt eine für einen Kleinstwagen recht erwachsene Anmutung der verwendeten in zwei Farben gehaltenen Materialien, die ebenso ein wenig Lifestyle hineinströmen lassen wie die gut ablesbaren Instrumente. Von fader Fahrt kann da nicht mehr die Rede sein.

Gute 5,3 Liter des Hyundai i10 in der Stadt

Der Hyundai i10 überzeugt nicht nur durch seine Agilität.
Der Hyundai i10 lässt sich sparsam fahren AG/Flehmer

Vor allem dann nicht, wenn bei Tempo 50 schon der fünfte und letzte Gang eingelegt werden kann. Dann fährt der i10 zwar etwas niedertourig, aber keineswegs schlecht durch die Straßen der Hauptstadt. Zwei, drei Stundenkilometer mehr und das Ruckeln gehört der Vergangenheit an.

Quittiert wird die sparsame Stadtfahrt mit 5,3 Litern, 0,3 Liter unter dem erzielten Rollenverbrauch, da auch sehr viele Kilometer auf der Stadtautobahn zurückgelegt wurden und an roten Ampeln das Stopp-Start-System einen guten Job verrichtet.

Hyundai i10 mit fünf Jahren Garantie

Der Hyundai i10 überzeugt nicht nur durch seine Agilität.
Übersichtliches Cockpit des Hyundai i10 AG/Flehmer

Freude bereiten auch die fünf Jahre Garantie sowie die bereits fast komplette Ausstattung in der Variante Trend mit Klimaanlage, vier elektrischen Fensterhebern, die es sonst so nicht überall gibt in dieser Klasse gibt; ebenso wenig wie eine Lenkradheizung.

11.820 Euro sind dafür ein fairer Preis – selbst wenn es knapp 2000 Euro über dem Einstiegspreis sind. Für weitere 820 Euro stehen zudem noch LED-Tagfahrlicht, Parksensoren, Bluetooth und Nebelscheinwerfer zur Verfügung. Und fad ist es zu keinem Zeitpunkt.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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