Cadillac ATS Coupé: Exklusiver Außenseiter

Nur ein Motor im Angebot

Cadillac ATS Coupé: Exklusiver Außenseiter
Das Cadillac ATS Coupé hat seinen eigenen designerischen Auftritt. © Cadillac

Das Coupé des Cadillac ATS fällt wie auch die anderen Modelle der GM-Tochter aus der Menge heraus. Dabei kann das Einstiegsmodell nicht nur Liebhaber des American Way of Life überzeugen.

Von Thomas Flehmer

Tradition verpflichtet. So hat die ruhmreiche Marke Cadillac die eigenen Modelle in die Moderne überführt, allerdings die Vergangenheit dabei nicht außer Acht gelassen. Denn noch immer fallen die amerikanischen Limousinen dank ihres extrovertierten Designs auf. Denn anders als bei BMW, Mercedes oder Audi sowie Infiniti oder Lexus setzen die Designer der GM-Tochter auf Ecken und Kanten, die auch schon die Straßenkreuzer der 50er und 60er Jahre ausgezeichnet haben.

Ecken und Kanten dominieren beim Cadillac ATS Coupé

Ganz so extrovertiert ist das ATS Coupé zwar nicht ausgefallen, aber auch der 4,66 Meter lange Zweitürer setzt allein schon mit der bulligen Front Akzente. Ein großer Kühlergrill mit dem Cadillac-Logo in der Mitte dominiert ebenso die Vorderseite wie auch die ebenfalls eckig ausgefallenen Scheinwerfer. Die aufsteigende Seitenlinie endet dann bei ebenso eckigen und dominanten Rückleuchten.

Auch der Innenraum verströmt eine gewisse Dominanz mit Klavierlack und Holzdekoren. Blau unterlegte Instrumente, eine übersichtliche Mittelkonsole sowie gut konturierte Sitze, die genügend Halt geben und nicht an die Sofazeit früherer Jahrzehnte erinnern, können gut mit der Premium-Konkurrenz aus Deutschland und Japan mithalten. Dagegen ist das Cue-Infotainmentsystem nicht intuitiv gefertigt. Hier soll sich aber laut Cadillac bis zum Jahresende etwas ändern.

Cadillac ATS Coupé greift auf 276 PS zurück

Die Preise für da Cadillac ATS Coupé beginnen bei 39.600 Euro.
Das Cockpit des Cadillac ATS ist sehr wertig ausgefallen Cadillac

Dem Coupé-Charakter geschuldet sollte auch der ATS als reiner Zweisitzer genutzt werden. Zum einen gibt es hinten wenig Platz, zum anderen wird der Ein- und Ausstieg durch die Gurte stark behindert, sodass Hilfe weiterer Personen benötigt wird. Auch dass der Kofferraum lediglich 295 Liter fasst, sollte nicht überraschen. Wer mehr Platz benötigt, sollte auf die Limousine zurückgreifen.

Eher überraschend ist, dass unter der Motorhaube lediglich vier Zylinder arbeiten, die immerhin 203 kW/276 PS erzeugen. Mit einem Drehmoment von 400 Newtonmetern zwischen 3000 und 4500 Umdrehungen gelingt der Sprint innerhalb von 6,2 Sekunden. Die Sechsgang-Automatik schaltet dabei recht unauffällig, das Fahrwerk ist per se nicht so schwammig, wie man es bei einem amerikanischen Modell vermuten würde.

Freude bringende Kurvenjagd mit dem Cadillac ATS Coupé

Die Preise für da Cadillac ATS Coupé beginnen bei 39.600 Euro.
Das Cadillac ATS Coupé sticht aus der Menge heraus Cadillac

Zudem kann das Fahrzeug per Magnetic Ride Control auch noch auf die speziellen Bedürfnisse eingestellt werden. Kurvenjagden können also recht sportlich angegangen werden, Motor und Fahrwerk liefern eine überzeugende Basis dafür. Auf der Autobahn kann das ATS Coupé bis 240 km/h mithalten, als Allradler (2000 Euro Aufpreis) bleiben 230 km/h. Reicht natürlich vollkommen aus, auch wenn die deutsche Konkurrenz hier die Nase vorn hat.

Der Fahrspaß, den das ATS Coupé bietet, setzt allerdings auch ein größeres Budget beim Tanken voraus. 8,8 Liter wurden für den Allradler auf der Rolle des Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) erzielt, knappe zehn Liter waren es im Alltag. Der Verbrauch eines vergleichbar motorisierten Audi A5 wird mit 7,7 Litern angegeben.

Cadillac ATS Coupé ab 39.600 Euro

Der Mehraufwand an der Zapfsäule wird beim Erwerb eingespart. Während die heckgetriebene Basisvariante bei 39.600 Euro startet, kostet der Allradler, den es erst ab der dritten Ausstattungsvariante gibt, mindestens 47.895 Euro und damit immerhin knapp 2000 Euro weniger als der bereits angesprochene A5, der zudem nicht ganz so gut wie der Cadillac ausgestattet ist.

Zudem endet die Preisspanne beim ATS bereits bei 50.895 Euro und optional gibt es dann nur noch ein paar Außenfarben extra sowie das Driver-Assist-Paket mit Geschwindikeitsregler, Abstandstempomaten, Spurwechsel-Warner oder Toten-Winkel-Assistenten für 2520 Euro sowie das Sonnendach für 1040 Euro. Und der Bonus des exotischen Außenseiters kommt kostenlos hinzu – und das in alter Tradition.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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