Wo weniger mehr ist

Triumph Sprint ST

Wo weniger mehr ist
Triumph Sprint ST © Foto: Triumph

Den Sound des Dreizylinders hört man immer wieder gern. Doch die Triumph Sprint ST hat mehr zu bieten, als nur einen guten Klang. Der Sporttourer wartet mit souveränen Fahrleistungen auf.

Von Frank Mertens

Weniger kann bekanntlich manchmal mehr sein. Dafür ist der britische Motorradhersteller Triumph das beste Beispiel. So bieten die Briten ihre Modelle vor allem mit kernigen Dreizylinder-Motoren an, was einer der entscheiden Gründe für den großen Erfolg von Triumph nicht nur auf dem deutschen Markt ist.

Mehr als ein guter Sound

So ist allein schon der Sound aus dem Reihen-Dreizylinder der von uns getesteten Sprint ST eine Wohltat für die Ohren. Er kommt aus den drei unter dem Sitz verlaufenden Endrohren. Doch allein wegen des Sounds kauft man sich bekanntlich kein Motorrad. Es soll mehr bieten, als sich nur gut anzuhören, auch wenn das nicht unwichtig ist. Wer möchte schon auf einem blechern klingenden Bike durch die Gegend brausen? Niemand.

Deshalb muss auch die Leistung stimmen - und die stimmt bei der Sprint ST. Sie bietet dem Fahrer aus einem Hubraum von 1050 ccm satte 126 PS mit einem maximalen Drehmoment von 105 Newtonmetern, die bei 7500 Umdrehungen in der Minute anliegen. Kraft allein ist aber nicht alles. Es kommt bekanntlich darauf an, wie sie sich entfaltet. Und das ist neben dem Sound einer der Pluspunkte dieses Sporttourers. Er bietet eine harmonische, ausgesprochen elastische Leistungsentfaltung - und das aus fast jedem Drehzahlbereich. Ein kleiner Dreh am Gasgriff genügt für einen souveränen Zwischenspurt.

Ungezügelter Vorwärtsdrang

Triumph Sprint ST Foto: Triumph

Dieser ungezügelte Vorwärtsdrang wird unterstützt durch eine leichtgängige Sechsgangschaltung, bei der keine unangenehme Geräuschkulisse auftaucht, wenn man sich vom ersten in den sechsten Gang bewegt. Nicht zu beanstanden sind auch die Fahreigenschaften der Sprint ST - ganz im Gegenteil.

Die Koffer an der Triumph Sprint ST Foto: Triumph

Das Handling lässt kaum Wünsche offen. Eine kleine Lenkbewegung reicht, schon bewegt sich der Sporttourer in die Richtung, in die sie der Fahrer haben will. Das Fahrwerk ist gut abgestimmt; zwar straff, aber dennoch komfortabel. Die Bremsen verrichten einen guten Job, wenn es darauf ankommt. Das ABS sorgt für sichere Verzögerung und sorgt mit seiner feinfühligen Regelung dafür, dass man ohne Angst kraftvoll in den Bremshebel greift.

Die drei Auspuffrohre verlaufen unter dem Sitz Foto: Triumph

Die Sitzposition ist auch für großgewachsene Fahrer in Ordnung, wenngleich die Lenkstummel etwas höher ausfallen könnten. Denn das Abstützen sorgt bereits nach einigen Kilometern für leichte Verspannungen in den Handgelenken. Für einen Tourer, der von seinen Käufern vor allem auch auf längeren Strecken auf der Autobahn bewegt wird, nicht gerade vorteilhaft.

Nicht richtig bequem

Eine in der Höhe verstellbare Sitzbank ist darüber hinaus nicht im Angebot. Eine ausgedehnte Tour mag man übrigens einem Sozius nicht zumuten. Denn richtig bequem ist man auf der Rückbank nicht unterwegs. Alles andere als eine Empfehlung sind auch die Koffer. Leichte Bedienbarkeit sieht anders aus - darüber hinaus bieten sie auch nur wenig Platz für Gepäck.

In Aktion: Die Sprint ST von Triumph Foto: Triumph

Der Windschutz liegt auf der Autobahn bei Tempo 130 übrigens im grünen Bereich. Man muss sich bei dieser Geschwindigkeit um unangenehme Windverwirbelungen machen, auch nicht über den Verbrauch: er liegt bei rund 5,4 Liter. Wer Lust auf die Sprint ST bekommen hat, muss dafür mindestens 12.740 Euro auf den Tisch des Händlers legen. Dann aber schon mit ABS.

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