Individuelle Auffrischung für den Smart

Smart Fortwo

Smart schickt den Fortwo in eine neue Generation. Doch die sichtbaren Neuerungen sind nur wirklich zu sehen, wenn zusätzliches Geld investiert wird. Ansonsten fährt der Kleinstwagen in altbekannter Weise vor, nur etwas verbrauchsärmer.

Von Thomas Flehmer

In kleinen Schritten geht es voran. Zwölf Jahre fährt der Smart Fortwo durch die Straßen und hat sich längst als praktisches, weniges Stadtfahrzeug, das wenig Parkraum benötigt, etabliert. An den Anblick des Kleinstwagens hat man sich gewöhnt und obwohl Smart nun eine neue Generation ankündigt, wird der Smart wohl weiterhin wie bisher durch die Straßen kreuzen.

Neuerungen nur optional erhältlich

Denn die designerischen Neuerungen, die dem Smart einen deutlich dynamischeren Auftritt verschaffen, sind lediglich optional, sprich aufpreispflichtig, was sehr schade ist. Denn vor allem das Bodypanel-plus-Paket mit Front- und Heckschürze sowie Seitenschwellern erzeugen selbst bei dem Kleinen wenn nicht einen bulligen, dann doch einen gedrungenen Charakter.

Unterstrichen wird dieser Charakter vom LED-Tagfahrlicht, das strichförmig in die Frontschürze eingebaut wurde. Hinzu kommen die Farben Hellgrün Matt und Hellblau Metallic, die den bisher fast nur in dunklen Tönen wahrgenommenen Fortwo sichtbar auffrischen. Doch dieser Auftritt ist - leider - nur möglich, wenn zu den mindestens 9900 Euro Einstiegspreis noch einige Scheine den Besitzer wechseln.

Car Finder mit iPhone an Bord

Der Innenraum erhielt neuen Pfiff Foto: Smart

Ohne weitere Kosten erwartet die beiden Insassen eine neu gestaltete Instrumententafel mit neuen Stoffmustern. Auch das Design der Instrumente wurde aufgefrischt. Die Individualität, die der Smart seit jeher an den Tag legt, bleibt erhalten. Ein neues Dreispeichenlenkrad oder der Bordcomputer ist lediglich optional erhältlich ebenso wie das Sourround-System, mit dem man den Smart laut Smart Managing-Director Marc Langenbrink "in den kleinsten Konzertsaal der Welt" verwandeln kann.

Geckig, aber auch schon bei anderen Herstellern im Angebot, ist die Einbindung des iPhones, mit dem man Web-Radio im Auto empfangen kann oder auf einem großen Parkplatz mit einer besonderen Applikation auch sein Auto wiederfinden kann, falls man vergessen hat, wo es abgestellt wurde. Individuell ist auch das Programm, das Haustuner Brabus anbietet. Hier kann der Smart je nach Gusto in verschiedenen Innen- und Außenfarben gestaltet werden. Zwischen 17.000 und 35.000 Euro zieht sich die Bandbreite des Tailor Made genannten Programmes.

Geduld gefragt im Diesel

Das Cabrio darf nicht fehlen Foto: Smart

In kleinen Schritten geht es auch bei der Verbrauchsoptimierung voran. Beim CO2-Champion Smart Fortwo cdi wurde der Ausstoß nun auf 86 Gramm pro Kilometer gesenkt. Der 40 kW/54 PS starke Dreizylinder verfügt über ein maximales Drehmoment von 130 Nm, die zwischen 2100 und 2600 Umdrehungen pro Minute anliegen. Ein Kraftpaket ist der Dieselzwerg damit nicht, im Gegenteil.

Es ist recht mühsam, den Smart durch die Straßen zu bewegen, da dem automatisierten Fünfgang-Schaltgetriebe keine Optimierung zuteil wurde und man immer noch mit sehr viel Fußspitzengefühl das 2,70 Meter lange Gefährt steuern muss, um nicht mit dem Kopf der Windschutzscheibe gefährlich nah zu kommen. Das Wort Leistungsentfaltung sollte beim Selbstzünder hinten an gestellt werden. Man sitzt in einem Sparmobil und das merkt man. Belohnt wird man mit einem Verbrauch von 3,3 Litern.

Warten auf den Elektro-Smart

Neue Farben erhältlich Foto: Smart

Knapp einen Liter mehr benötigt der Einstiegsbenziner mit 45 kW/61 PS, der 4,2 Liter verbraucht, was einem CO2-Ausstoß von 97 Gramm pro Kilometer entspricht. Die Leistungsentfaltung ist hier etwas spritziger, wenn nur das automatisierte Schaltgetriebe nicht wäre...

Aber auch da geht es in kleinen Schritten voran. In drei Jahren kommt die neue Generation und irgendwann wird der Smart flächendeckend elektrisch umherfahren. Laut Langenbrink ist diese Art der Fortbewegung "die eigentliche Natur des Smart". Dann würde auch das Kopfnicken wegfallen. Aber bis zu diesem Zeitpunkt ist es eher noch ein großer Schritt.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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