Ganglos bergab

Skoda Yeti

Ganglos bergab
Der Skoda Yeti © Foto: Skoda

Der Yeti macht seinem Namen alle Ehre. Der neue Kompakt-SUV von Skoda fühlt sich nicht nur in der Stadt, sondern auch im Gelände zuhause.

Von Thomas Flehmer

Das Gelände ist für Geländewagen zumeist ein unbekanntes Terrain. Schon die dicken SUV waren eher Straßenkreuzer, den Vertretern des stark ansteigenden Segmentes der Kompakt-SUV geht es nicht anders. Mit viel Bodenfreiheit ausgestattet und optisch auf Allradantrieb herausgeputzt, sind es letztendlich häufig nur die beiden vorderen Räder, die angetrieben werden und für den Betrieb auf asphaltierten Straßen auch völlig ausreichen, und dabei zugleich eine gewisse Geländetauglichkeit vortäuschen.

Zügige 11,8 Sekunden

Beim neuen Skoda Yeti, der dank seiner Ecken eine Mischung aus vergangenen Geländewagen-Pionieren wie Jeep oder Land Rover gepaart mit dem Kombi Dacia Logan MCV und am Heck dem Fiat Panda darstellt, geht es sogar noch einen Schritt weiter. Der Einstieg in die fünfte Baureihe der tschechischen VW-Tochter zu Preisen von 17.990 Euro findet in einem für diese Verhältnisse eigentlich zu schmalen 1,2 Liter großen Benziner mit 77 kW/105 PS statt.

Doch der 1.2 TSI aus dem Volkswagenregal setzt natürlich auf den Downsizing-Effekt, also viel Leistung aus kleinen Hubräumen zur Verfügung zu stellen. Und so macht auch der Basisbenziner auch im immerhin 1345 Kilogramm schweren Yeti eine gute Figur. Ausgestattet mit sechs Gängen treibt der Otto-Motor den 4,22 Meter langen Kompakt-SUV zügig an. Die 11,8 Sekunden Sprintzeit fühlen sich eigentlich kürzer an, die Gänge lassen sich dabei gut einlegen. Sehr ruhig gleitet der Yeti über die Straßen.

Diesel im Gelände bevorzugt

Der 1.8 TSI wird bei den 4x4-Fahrzeugen das Volumenmodell Foto: Skoda

Wer Schwierigkeiten hat, den richtigen Zeitpunkt zum Gangwechsel zu finden, wird per Schaltanzeige im Display an ein verbrauchsarmes Fahren erinnert. 6,4 Liter Super sollen auf 100 Kilometern durch die Schläuche fließen, was einem CO2-Wert von 149 Gramm CO2 pro Kilometer entspricht. Optional kann ab Januar 2010 auch ein Siebengang-DSG geordert werden. Dann müssen mindestens 20.390 Euro investiert werden. Skoda geht davon aus, dass der Einstiegsbenziner bei den Fronttrieblern die Nase vorn haben wird.

Bei den Allradlern kommt diese Rolle dem 1.8 TSI 4x4 zu, der 118 kW/160 PS aufweist. In der Fahrt durch das Gelände ist der Benziner, der ab 23.590 Euro beginnt, etwas gewöhnungsbedürftig. Trotz einem Drehmoment von 250 Nm zwischen 1500 und 4500 Kurbelwellenumdrehungen, muss kräftig Gas gegeben werden, um die Unebenheiten zu bewältigen ohne den Wagen dabei abzuwürgen. Hier wünscht man sich doch eher eine der vier Motorvarianten des 2.0 TDI CR mit 81/110 PS, 103 kW/140 PS oder 125 kW/170 PS.

Rollen lassen

Einfach rollen lassen Foto: Skoda

Trotzdem kommt auch der Ottomotor gut durch. Dazu wurde das Fahrwerk des Octavia und Octavia Scout modifiziert, die Spur der Mehrlenker-Achse hinten wuchs um 30 Millimeter. Der ganze Stolz der Tschechen liegt aber auf dem Bergabfahrassistenten.

Bei einer Neigung von zehn Prozent kann der Offroad-Knopf gedrückt werden. Dann wird der Gang rausgenommen und das Fahrzeug rollt dem Abgrund entgegen. Dank der eingeschalteten Systeme ABS, Antischlupfregelung (ASR) und Elektronischer Differenzialsperre (EDS) hält der Wagen eine konstante Geschwindigkeit von drei km/h und der Fahrer kann sich ganz entspannt auf das Lenken konzentrieren. Im eingelegten ersten Gang ist eine Mindestgeschwindigkeit von acht Kilometern garantiert.

Geländefahrt eher unwahrscheinlich

Fahrt ins Gelände ist eher selten Foto: Skoda

Doch wer für den Einstiegsdiesel 20.890 Euro berappt oder für den Allradantrieb weitere 1800 Euro investiert, dessen Fahrzeug wird wohl eher selten das unwegsame Gelände erkunden, sondern sich einreihen in die Schar der Kompakt-SUV, die sich zumeist auf dem Asphalt in der Stadt bewegen.

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