Sportlich und sparsam

Seat bietet nun auch vom Leon eine verbrauchsgünstige Variante an. Mit ihr lässt sich der sportliche Spanier mühelos deutlich unter fünf Litern bewegen.

Von Frank Mertens

Seat baut sukzessive das Angebot an verbrauchsgünstigen Fahrzeugen aus. Nach dem im November auf den Markt gekommenen Seat Ibiza Ecomotive bieten die Spanier nun auch vom Leon eine Sparvariante an. Die Erwartungen an das neue Modell sind hoch. «Wir erwarten in diesem Jahr rund 35.000 Einheiten vom Leon Ecomotive abzusetzen», sagte Produktmanager Fernando Salvador bei der Vorstellung in der Nähe von Barcelona.

Attraktiver Einstiegspreis

Von dem seit November erhältlichen Ibiza konnten im zurückliegenden Jahr bereits 2014 Fahrzeuge verkauft werden. Für Januar und Februar liegen 1500 Bestellungen vor. «Damit sind wir sehr zufrieden», sagte Salvador. Die Erwartung für den Leon Ecomotive sind auch in Deutschland hoch. «Wir rechnen mit einem sehr hohen Ecomotive-Anteil bei den Verkäufen des Leon», sagt Seat-Sprecher Alexander Skibbe, «denn bereits beim Kauf kann der Kunde sparen.» Schließlich, so fügt Skibbe hinzu, stelle der Einstiegspreis von 19.990 Euro für den Seat Leon Ecomotive 1.9 TDI zugleich auch den Einstieg unter den Dieselmodellen dar.

Der 1.9 TDI-Motor im seat Leon Ecomotive leistet 105 PS Foto: AG/Mertens

Ausgestattet ist der Leon Ecomotive mit dem aus dem Konzern bekannten Pumpe-Diesel-Aggregat mit 77 kW/105 PS. Die Verbrauchsreduktion erzielten die Ingenieure durch die bereits aus dem Ibiza bekannten Maßnahme-Paket: Dazu gehören ein modifiziertes Motorsteuergerät, eine längere Getriebeauslegung für die Gänge drei bis fünf, Leichtlaufreifen sowie eine Gewichtsbegrenzung auf 1320 Kilogramm. Da der Leon Ecomotive beispielsweise nur mit 15 Zoll-Rädern statt mit 17 Zöllern erhältlich und nicht mit schweren Extras versehen ist, ließ sich sein Gewicht um rund 80 Kilo reduzieren.

Geldwerter Vorteil

Die 15 Zoll Leichtlaufreifen am Seat Leon Ecomotive Foto: AG/Mertens

Durch diese Modifikationen bringt es der Seat Leon Ecomotive laut Hersteller auf einen kombinierten Verbrauch von 4,5 Litern und einen C02-Ausstoß von gerade einmal 119 Gramm pro Kilometer, das sind 16 Gramm weniger als beim Serienmodel. Schaut man sich die Maßnahmen zur Verbrauchsreduktion im Detail an, dann sorgen die Faktoren Motor/Getriebe für sieben Gramm, die Reifen für vier Gramm und das geringere Gewicht für fünf Gramm weniger C02-Ausstoß. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel. In Spanien genießen Käufer eines Leon Ecomotiv bereits ein geldwerten Vorteil, in dem sie keine Zulassungssteuer entrichten müssen.

Das Cockpit im Seat Leon Foto: AG/Mertens

Wer annimmt, dass diese Maßnahmen zu weniger Fahrspaß führen, irrt. Der Seat Leon bleibt auch als Sparmobil ein ausgesprochen sportives Fahrzeug. Wer will, kann es auch weiterhin ordentlich rannehmen und durch die Kurven manövrieren. Der 1.9 TDI bringt es auf ein maximales Drehmoment von 250 Nm, das bei 1900 Umdrehungen in der Minute zur Verfügung steht. Den Sprint von 0 auf 100 km/h legt der Leon in 10,9 Sekunden zurück. Seine Spitzengeschwindigkeit ist bei 186 km/h erreicht.

Die Seitenlinie des Seat Leon Ecomotive Foto: Seat

Doch wie real sind nun die vom Hersteller angegeben Werte? Lässt sich ein Durchschnittsverbrauch 3,5 Litern außerhalb geschlossenen Ortschaften überhaupt erreichen? Ja, das ist möglich. Sogar ohne viel Anstrengung. Bei den Testfahrten rund um Barcelona brachten wir es bei durchaus normaler Fahrweise laut Bordcomputer auf 4,4 Liter. Ausgestattet war das Testfahrzeug dabei mit 15 Zoll großen Leichtlaufreifen von Continental, dem Eco Contact 3 mit der Dimension 195/65. Wer noch bedachter fährt, der dürfte sogar unter die vier Liter kommen. Das sind Werte, die man sich häufiger wünscht.

Bestellbar ab Februar

Das Heck des Seat Leon Ecomotive Foto: AG/Mertens

Bestellbar ist der Leon ab Anfang Februar. Angeboten wird er dann in zwei Ausstattungsvarianten: Reference und Stylance. Dass nach dem Ibiza und Leon auch weitere Seat-Fahrzeuge als Ecomotive-Fahrzeuge folgen werden, steht fest. Ein genaues Datum, wann auch der Altea in dieser Sparversion kommen wird, wird nicht genannt. Derzeit konzentriert sich Seat erst mal auf die Präsentation des neuen Ibiza, der seine Premiere auf dem Autosalon in Genf Anfang März feiern wird. Der neue Ibiza, der alte machte immerhin rund ein Drittel aller Verkäufe aus, soll zeigen, wie sich Seat zukünftig positionieren will. Dazu gehört auch ein wertiger Auftritt im Innenraum: die Seat-Verantwortlichen haben die Kritik der Kunden angenommen und werden in einigen Monaten zeigen, dass zukünftig auch der optische und haptische Eindruck des Interieurs mit dem des bereits gelungenen Außenauftritt korrespondiert.

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