Peugeot 207 CC: Schweres Erbe

Der Peugeot 207 CC löst mit dem 206 CC eines der erfolgreichsten Cabrios ab. Dank technischer Neuerungen hat das neue Coupé-Cabrio gute Chancen, den Erfolg fortzusetzen.

Von Thomas Flehmer

Als viertbestes verkauftes Modell in der ewigen Cabrio-Rangliste gibt der Peugeot 2006 CC ab den 10. März das Zepter an den 207 CC weiter. Drei Mal konnte sich der kleine Offene von seinem Marktstart im Jahr 2001 als Cabrio des Jahres in Deutschland durchsetzen. Mit einem Neuanfang will der französische Automobilhersteller die Erfolgsgeschichte mit dem 2007 CC fortschreiben.

Fahrverhalten optimiert

So hat Peugeot beim neuen Modell alles selbst in die Hand genommen - auch das vollautomatische Klappdach, das innerhalb von 25 Sekunden öffnet oder schließt, wird jetzt im hauseigenen Madrider Werk gefertigt. Anders als beim Vorgänger, bei dem man das Dach zuerst entriegeln musste, genügt nun ein Knopfdruck. Ist das Dach geöffnet, stehen den Insassen 145 Liter Kofferrauminhalt zur Verfügung - in etwa das Maß einer großen Sporttasche. Verwandelt man den 207 in ein Coupé, sind insgesamt 370 Liter nutzbar.

Doch nicht nur am Dach wurde Hand angelegt. Die Karosseriesteifigkeit ist um 30 Prozent verbessert worden. Damit wurde nicht nur das Fahrverhalten optimiert, dass sich auf den ersten Testfahrten über Autobahn und kurvige Landstraßen prächtig schlug. Damit der 207 CC auch langfristig die Kurven meistert, wurden die A- und B-Säule verstärkt, überkreuzende Unterbodenstreben im vorderen und mittleren Bereich sorgen für weiteren Halt.

Ein Hauch von Porsche

Schmucker Innenraum Foto: Werk

Im Innenraum, der weitestgehend dem der vor Jahresfrist eingeführten 207 Limousine entspricht, kann exklusive Volllederausstattung in vier verschiedenen Variationen mit aufgesteppten Nähten geordert werden. Das erzeugt für 820 Euro einen Hauch von Porsche-Atmosphäre. Sportsitze (1330 Euro), Lederlenkrad (100 Euro) und Zweizonen-Klimaautomatik (360 Euro), die auch bei geöffnetem Verdeck ihre Temperatur beibehält, sorgen für den Rest.

Dagegen erweist sich die Bezeichnung 2+2-Sitzer als Witz. Auf den hinteren Sitzen können weder Baby, Kind oder Oma Platz nehmen. Peugeot verzichtete aber deshalb nicht auf die zweite Reihe, weil ein zweisitziger 207 Roadster auf zuviel Konkurrenz besonders aus Japan stoßen würde. Immerhin dienen die beiden Sitze als zusätzliche Ablagen. Dafür wurden dem Innenraum weitere Sicherheitsfeatures zugefügt, die den Spaß an der Kurvenhatz verstärken.

Viel Kopffreiheit

Viel Kopffreiheit Foto: Werk

Und Spaß bringt der Erbe. Schon von außen präsentiert sich das 4,37 Meter lange Modell sehr dynamisch. Das im Peugeot Designstudio entstandene Coupé-Cabrio übernimmt die Formsprache der ebenfalls sehr attraktiv dahergekommenen Limousine. Während Länge und Breite fast identisch sind, ist die A-Säule um 21 Grad mehr nach innen geneigter als die Limousine.

Zum einen wird damit die Sportlichkeit eines Coupés unterstrichen, zum anderen bietet die Scheibe dadurch genug Schutz vor dem Fahrtwind. Trotz der Neigung müssen selbst Insassen über 1,90 Meter nicht oberhalb der Windschutzscheibe den Verkehr beobachten. Zugleich ist auch bei geschlossenem Verdeck genügend Kopffreiheit vorhanden. Dem Spaß werden kaum Grenzen gesetzt.

Kein sechster Gang

Auch geschlossen attraktiv Foto: Werk

Vor allem nicht mit der Topmotorisierung, dem 1,6 16 V THP mit einem 110 kW/150 PS-starken Turbomotor aus der Kooperation mit BMW. Der Fronttriebler beschleunigt von Null auf 100 km/h in 8,6 Sekunden und verfügt über ein für dieses Segment starkes Drehmoment von 240 Nm, die bereits bei 1400 U/min anliegen.

Bis 210 km/h kann der 207 CC hochgezogen werden, der CO2-Ausstoß beträgt 171 Gramm pro Kilometer. Ein sechster Gang wird dabei vermisst. Doch den wird es nicht geben, da die Franzosen aufgrund des Tempolimits im Heimatland keinen Wert auf einen sechsten Gang legen.

Neuer Einstiegsmotor

In 25 Sekunden auf dem Weg zur Sonne Foto: Werk

Wer es etwas langsamer angehen möchte sollte den 1,6 HDI mit 80 kW 109 PS wählen. Der Diesel passiert zwar auch schon nach 10,9 Sekunden die 100 km/h-Marke ist aber deutlich zahmer. Das Passende zum Cruisen und mit 136 Gramm CO2-Ausstoß auf den Kilometer näher dran an den bald festgelegten Ausstoß-Grenzen.

Peugeot selbst geht davon aus, dass der 1,6 16 V mit 88 kW/120 PS am stärksten Anklang finden wird. Leider stand das Modell, dessen Motor im CC Premiere feiert, für Testfahrten nicht zur Verfügung.

Identische Preise

Der Kofferraum Foto: Werk

Bis zum 30. April lockt Peugeot mit einem Einführungspreis, der identisch ist mit dem des Vorgängers. So kostet der Einstiegsbenziner «Filiou» mit 120 PS zunächst 18.450 Euro, verfügt aber über zehn PS mehr als sein Vorgänger. Ab dem 1. Mai wird diese Version dann um 500 Euro angehoben. Im Gegensatz zum 206 CC hat das Unternehmen neben der Variante «Filiou» auch noch eine Zwischenversion «Sport». Den Abschluss bildet die Topausstattung «Platinum», die beim Basismodell bei 22.700 Euro beginnt.

Der Einstiegsdiesel kostet 20.500 Euro und stellt ebenfalls den identischen Preis des Vorgängers. Die Ausstattungsvariante «Platinum» ist bei 24.750 Euro gar noch 50 Euro billiger als der 206 CC. Ob Peugeot den Erfolgszug mit dem Nachfolger fortsetzen kann, ist noch ungewiss. Vor der Markteinführung im Januar 2001 waren 6500 Vorbestellungen bei den Händlern eingegangen. Beim 207 sind es nach 30 Tagen Vorbestellzeit 3000 Einheiten, drei Wochen bleiben noch, um das Level zu heben. In der Tat ein schweres Erbe.

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