Niedliches mit Fisher Price

Peugeot 107 Filou Luxus

Der Peugeot 107 wurde rechtzeitig zur Einführung der Abwrackprämie geliftet. Der kleine Cityflitzer wirkt erwachsener, wird von der Zielgruppe aber immer noch als klein, knuffig und agil angesehen.

Von Thomas Flehmer

Die Kleinen tragen in diesem Jahr ganz dick auf. Die neue Steuer und nicht zuletzt die Umweltprämie haben das Segment der Kleinen und Kleinsten beflügelt. Rechtzeitig zur Einführung der staatlichen Förderung von 2500 Euro wurde der Peugeot 107 noch einmal etwas herausgeputzt. Der kleinste Löwe, baugleich mit dem Citroen C1 und dem Toyota Aygo, wirkt vier Jahre nach der Markteinführung aufgrund einer modernisierten Front erwachsener, doch der putzige Charme des 3,43 Meter langen Mobils ist nicht abhanden gekommen. Klein, knuffig, agil - das ist die Zauberformel, auf die nicht nur urbane Frauen anspringen.

Hinderliche C-Säule

Die 68 PS reichen für den Stadtverkehr vollkommen aus und auch auf der Autobahn kann man mitgleiten, für die linke Spur reicht es jedoch nur in den seltensten Fällen. Bei 157 km/h geht dem Kleinen die Luft aus, zudem ist es dann recht laut im Innern. Wohl fühlt sich der 107 bei Tempo 120, 130 Stundenkilometern, dann rauschen auch nur 5,8 Liter Super über 100 Kilometer durch die Schläuche.

Aber für die Autobahn ist der 107 auch nicht gedacht, sondern für die Stadt. Und hier muss der 107 nicht nur mitschwimmen, sondern kann selbst Akzente setzen. Okay, 68 PS sind auch hier nicht gerade beste Voraussetzungen, nach dem Ampelstart ganz vorn zu sein. Doch der kleine Cityflitzer ist dank sauberer Schaltung und Lenkverhalten gut zu steuern. Hinderlich ist allerdings die dicke C-Säule, die den Radfahrerblick unnötig erschwert.

Kofferraum mit 130 Litern

Dafür kommt hier der Kleinwuchs zugute, der das Löwenbaby gut die Kurven nehmen lässt. Zudem beschert ein Wendekreis von knapp zehn Metern den Fahrern ein angenehmes Ein- und Ausparken, um anschließend die Einkäufe zu erledigen.

Doch hier wird dem Drang nach Konsum nicht nur ein Stoppzeichen gesetzt, groß dürfen die Konsumgüter nicht sein. Der Kofferraum ist mit seinen 130 Litern den Namen nicht wert, die Kiste Wasser muss entweder auf der Rückbank oder dem Beifahrersitz platziert werden. Passend dazu gibt es auch keine Kofferraumklappe, sondern die aufklappbare Heckscheibe übernimmt diese immerhin pfiffige Funktion. Doch nicht nur das Ladevolumen ist eng.

Designer-Schnick-Schnack

Gebläse und Lüftung in voller Plastikmontur Foto: Peugeot

Auch im Innenraum bleibt kaum Platz für größere Partys. Die hinten sitzenden Insassen müssen den Kopf ein wenig einziehen, um nicht mit der Decke Bekanntschaft zu machen. Besser haben es Fahrer und Beifahrer. Genügend Platz ist auf den nett anzusehenden und mit einer Stoff/Leder-Kombination bezogenen Sitzen vorhanden, dafür könnte der Seitenhalt besser sein. Die Bedienbarkeit ist optimal, da nur die wirklich wichtige Instrumente und Bedienelemente an Bord sind und auf Schnickschnack verzichtet wird.

Ganz aus der postnatalen Phase ist dagegen der Innenraum-Designer herausgekommen. Denn die kleine, aber auffallende Mittelkonsole mit den Elementen der Lüftung und Heizung würde auch prächtig als Fisher Price-Spielzeug im Kinderzimmer eines Zweijährigen eine gute Rolle spielen. Aber, um dick auftragen zu können, muss man auch auffallen.

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