Opel Astra ST weckt neue Erwartungen

Opel Astra Sports Tourer 1.4 Turbo

Opel schickt in zwei Wochen den Astra Sports Tourer zu den Händlern. Der Kombi der Rüsselsheimer verfügt neben guten Fahrleistungen auch über eine gute Restwertprognose.

Von Frank Mertens

Der Opel Astra hat die Erwartungen der Verantwortlichen bereits vor Ablauf des Jahres erfüllt. Europaweit entschieden sich bisher 230.000 Kunden für den Fünftürer aus Rüsselsheim. Geht es nach Opel-Vertriebschefin Imela Labbé, soll der in zwei Wochen zu einem Einstiegspreis von 18.000 Euro bei den Händlern stehende Astra Sports Tourer an diesen Erfolg anknüpfen.

Dafür sollen auch die Flottenkunden sorgen. Dieses Klientel steht bekanntlich auf Autos mit großem Laderaum. "Über 50 Prozent der Kunden in Deutschland entscheiden sich beim Astra allein für den Kombi", sagt Labbé. Damit wird deutlich, welches Potenzial im Sports Tourer steckt, der den alten Caravan ablöst.

Opel Astra ST hat 500 Liter Ladevolumen

Gut, im Vergleich zum Vorgänger bietet er mit 500 Liter Ladevolumen 40 Liter weniger. Doch das dürften insbesondere die Kunden verschmerzen, die beim Kombi ebenfalls Wert auf ein ausdrucksstarkes Design legen, selbst wenn das zu Lasten der Zuladung geht.

Aber 500 Liter, seien wir ehrlich, sind nicht wenig. Zudem können sie bei umgelegter Rückbank auf 1550 Liter erhöht werden. Zur Erleichterung beim Beladen sorgt beim Sports Tourer ein kleiner Knopf an der rechten Seitenverkleidung des Kofferraums. Drückt man ihn, legen sich die Lehnen der Rückbank im Verhältnis 60:40 automatisch um.

Der Laderaum im Opel Astra Sports Tourer
Der Kofferraum im Opel Astra bietet Platz bis zu 1550 Liter Opel

Das System nennt Opel Flex-Fold und ist bei den Ausstattungsvarianten Sport und Innovation Serie. Sind die Sitze umgeklappt, wächst die Ladelänge übrigens auf 1,84 Meter an – ein anständiger Wert. Nett sind auch Kleinigkeiten wie die links und rechts an der Kofferraumklappe angebrachten Griffe – sie erleichtern doch deutlich das Schließen der Heckklappe.

Easy Access-System

Das Cockpit im Opel Astra Sports Tourer
Das Cockpit im Opel Astra Sports Tourer Opel

Praktisch ist auch das Easy Access-System: Hier genügt ein leichter Druck auf die Gepäckraumabdeckung, die dann schräg nach oben gleitet. Der Sports Tourer kommt übrigens auf eine Gesamtlänge von 4,70 Meter, das sind 18 Zentimeter mehr als beim Vorgänger. Im Innenraum unterscheidet sich der Sports Tourer erwartungsgemäß nicht von der Limousine. Das Cockpit ist gut ablesbar, die Instrumente gut bedienbar, wenngleich man sich an die mit Knöpfen überfrachtete Mittelkonsole erst gewöhnen muss.

Nicht oft genug loben kann man die Ergonomiesitze, die das Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken (AGR) tragen. Für sie muss man zwar in der Ausstattunsglinie Edition mindestens 390 Euro bezahlen, doch dieser Mehrpreis lohnt sich. Wer lange Strecken zurücklegt, steigt aus diesen Sitzen mit seiner Vielzahl von Einstellmöglichkeiten schlicht entspannter aus. Das haben auch die Kunden erkannt. 31 Prozent der Astra-Kunden entscheiden sich mittlerweile für einen AGR-Sitz.

2.0 CDTI für Astra zu empfehlen

Der 2.0 CDTI im Opel Astra Sports Tourer hat 160 PS
Der 2.0 CDTI leistet 160 PS im Opel Astra ST Opel

Für den neuen Sports Tourer wird Opel neun Motorisierungen anbieten, vier Diesel und fünf Benziner, ferner ist auch eine LPG-Version in Planung. Ihr Leistungsspektrum reicht vom 1.3 CDTI mit 95 PS und Start-Stopp-System bis zum 1.6 Turbo mit 180 PS. Von uns getestet wurde der 1.4 Turbo mit 140 PS (ab 20.500 Euro).

Der Vierzylinder bringt es auf ein maximales Drehmoment von 200 Newtonmetern, die zwischen 1850 und 4900 Umdrehungen anliegen. Zwar beschleunigt das Aggregat in 10,6 Sekunden auf Tempo 100, doch ein Ausbund an Agilität ist der 1.4er nicht. Er giert geradezu nach Drehzahl, um den fast 1400 Kilo schweren Sports Tourer auf Vordermann zu bringen. Wer so fährt, muss dann aber auch einen recht präsent klingenden Motor ertragen. Bei den Testfahrten kam der Benziner übrigens auf einen durchschnittlichen Verbrauch von 7,5 Litern.

Der Opel Astra unterwegs in den Straßen von Istanbul Opel

Überzeugend wirkt dagegen der 2.0 CDTI (25.305 Euro) mit 160 PS. Sein Drehmoment von 350 Nm (liegt zwischen 1750 bis 2000 Umdrehungen an) sorgt für einen souveränen Antritt und passt damit auch zum dynamischen Styling dieses Kombis. In 9,8 Sekunden hat er Tempo 100 erreicht, seine Spitzengeschwindigkeit liegt bei 207 km/h. Im Durchschnitt wird ein Verbrauch von 5,1 Liter versprochen.

Astra ST mit gutem Fahrwerk

Ein Lob verdient sich am neuen Astra neben der gut arbeitenden Lenkung und einem knackig abgestimmten Fahrwerk insbesondere das Fahrwerk. Wie beim Fünftürer kommt eine Verbundlenker-Hinterachse mit Wattgestänge zum Einsatz. Sie sorgt dafür, dass man mit dem Astra Sports Tourer ausgesprochen sportlich unterwegs sein kann.

Die Seitenlinie des Opel Astra Sports Tourer
Die Seitenline des Opel Astra ST Opel

Wer noch 980 Euro übrig hat, sollte sie für das Flexride-Sicherheitsfahrwerk ausgegeben. Das System passt das Fahrwerk automatisch auf die jeweiligen Fahrbahnverhältnisse an – insgesamt kann der Fahrer unter den drei Einstellungen Standard, Tour und Sport wählen – eine prima Sache.

Da viele Kunden beim Autokauf auch auf die Wirtschaftlichkeit ihres neuen Fahrzeuges schauen, hebt Opel-Vertriebschefin Labbé neben der guten Versicherungseinstufung die guten Restwertprognosen für den Sports Tourer hervor.

Das Heck des Opel Astra Sports Tourer
Das Heck des Opel Astra ST Opel

Laut Bähr und Fess soll er nach 36 Monaten und einer Laufleistung von 60.000 Kilometer noch auf einen Restwert von 61 Prozent kommen. "Damit bieten wir einen wahren Restwertriesen an", so Labbé. In Kombination aus den guten Fahrleistungen und der Wirtschaftlichkeit dürfte der Sports Tourer also alles mitbringen, um den Erfolg der Limousine noch zu übertreffen.

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Frank Mertens
Nach dem Studium hat er in einer Nachrichtenagentur volontiert. Danach war er Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche.

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