Nissan NV200 Evalia: Kompakter Riesenzwerg

Praktische Pkw-Variante

Nissan NV200 Evalia: Kompakter Riesenzwerg
Der Nissan NV200 Evalia bietet bis zu sieben Personen Platz. © AG/Flehmer

Der Nissan NV200 Evalia ist kürzer als ein Opel Astra. Doch die Pkw-Variante des kleinen Nutzfahrzeuges bietet bis zu sieben Personen oder entsprechend zahlreichen Gegenständen massig Platz.

Von Thomas Flehmer

Ein Kleiner unter den Großen oder ein Großer unter den Kleinen. Man kann es drehen und wenden, wie man es will – maßgeschneidert treffen beide Versionen auf den Nissan NV200 Evalia zu. Denn die Pkw-Variante des kleinen Nutzfahrzeugs erweist sich als praktischer Helfer in den meisten Situationen des Alltags.

Sieben vollwertige Sitze im Nissan NV200 Evalia

Dass dabei die Schönheit auf der Strecke blieb, sollte nicht verwundern. Der mit 4,40 Metern in der Länge gleich um zwei Zentimeter kürzer als der Opel Astra ausfallende Nissan zielt nicht auf Lifestyle und Laufsteg, sondern ganz allein auf Praxis. Auf dieser Länge finden bis zu sieben Personen Platz – und zwar auf vollwertigen Sitzen. Auch auf den beiden zur Seite umklappenden Sitzen, die einen Aufpreis von 1150 Euro ausmachen, können Erwachsene ohne Platzangst sitzen.

Dem Nutzfahrzeug geschuldet fallen die Sitze aber nicht so bequem aus, sodass ihnen auf längeren Reisen ab und an eine Pause zustehen sollte, in der die zuvor Sitzenden die Gelenke ein wenig bewegen sollten. Ansonsten bietet der Evalia viel Pkw-Atmosphäre im Innenraum, garniert mit den Mäusekino-Anzeigen neben dem Geschwindigkeitsmesser. Aber die kleinen Anzeigen sind ja auch schon aus anderen Nissan-Modellen bekannt.

Nissan NV200 Evalia mit außergewöhnlichen Platzverhältnissen

Der Nissan NV200 Evalia bietet bis zu sieben Personen Platz.
Praktische Schiebetüren erleichtern beim Nissan NV200 Evalia Ein- und Ausstieg AG/Flehmer

Äußerst praktisch sind die beiden Schiebetüren, die einen bequemen Einstieg zu den beiden hinteren Sitzreihen bieten und die Parkplatzsuche erleichtern. Erschwert wird die Suche dann, wenn die Heckklappe benutzt werden soll, die gefühlte weitere zwei Parkplätze beim Auf- und Zuklappen einnimmt.

Sind alle Sitze besetzt kann der Nissan immer noch 900 Liter Kofferraumvolumen fassen, bei zur Seite geklappten Sitzen sind es schon 2300 Liter. Ist dann auch noch die Mittelbank nach vorn geklappt, passt auf 2900 Litern fast schon eine Luftmatratze mit Campingplatzansprüchen in das Mobil. Wird auf die beiden hinteren Sitze verzichtet, können sogar 3100 Liter bepackt werden.

Zwei Diesel und ein Benziner für den Nissan NV200 Evalia

Der Nissan NV200 Evalia bietet bis zu sieben Personen Platz.
Der Innenraum des Nissan NV200 Evalia versprüht Pkw-Atmosphäre AG/Flehmer

Ebenfalls dem Nutzfahrzeug geschuldet ist das Motorenangebot. Neben zwei Selbstzündern steht der von uns gefahrene 1.6 16 V im Schaufenster. Die 81 kW/110 PS reichen dabei sogar vollkommen aus. Der Evalia integriert sich schnell in den Alltagsverkehr und ist bei weitem kein Verkehrshindernis. Auf Sportlichkeit muss aber verzichtet werden. Dafür stehen nach dem Testzeitraum gute 6,8 Liter in der Stadt – bei einem allerdings recht hohen Stadtautobahnanteil zu Buche.

Außerhalb der Stadtgrenzen liegt der Verbrauch einen Liter darüber, bei einer Geschwindigkeit zwischen 120 und 140 km/h. Schneller sollte der mindestens 1400 Kilogramm schwere Wagen auch nicht bewegt werden, da auch hier die Nutzfahrzeug-Gene hervortreten. Die Dämmung ist nicht so gut, sodass es schnell laut wird im Innenraum. Hinzu kommt, dass auf einen sechsten Gang beim Benziner verzichtet wurde, der die Lautstärke noch etwas hemmen könnte.

Nissan NV200 Evalia startet bei 19.600 Euro

Der Nissan NV200 Evalia bietet bis zu sieben Personen Platz.
Eine Schönheit ist der Nissan NV200 Evalia nicht gerade AG/Flehmer

Dafür sticht der Nissan NV200 Evalia beim Preis aus der Menge hervor. 19.600 müssen für den Benziner investiert werden. Neben den beiden Sitzen stehen nur noch das Connect-Paket mit Navi, Radio-CD und USB-Schnittstelle sowie Tempomat für 700 Euro und die Metallic-Lackierung für 450 Euro in der Liste. Und macht den Kleinen unter den Großen zum Großen unter den Kleinen.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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