Dezentes Make Up

Der Nissan Micra ist wohl der Frauenfreund überhaupt. Fünf Jahre nach seiner Markteinführung erhielt der Kleinwagen dezente kosmetische Veränderungen.

Von Thomas Flehmer

Nissan hat dem Micra zum fünften Geburtstag ein neues Make Up aufgelegt. Um weiterhin die Charakteristik des Kleinwagens sowie des offenen C+C zu erhalten, ist die kosmetische Pflege sehr dezent ausgefallen. Nissan selbst spricht von einer «Micra-Morphose». Der kleine Eingriff wird die besondere Zielgruppe - gut 70 Prozent aller Micra-Fahrer sind weiblichen Geschlechts - nicht abhalten, an dieser Morphose teilzunehmen.

Chromeinfassung und Grilleinsatz

Denn auf den ersten Blick hat sich an dem Kleinen nichts, aber auch überhaupt nichts verändert. Erst später fallen die beiden Chromeinfassungen auf, die neuen Kühlergrilleinsatz umranden, auf. Zudem wurden die Scheinwerfer etwas vergrößert, sodass der Micra nun noch treuer ausschaut. Eine blaue Einfärbung erfuhren die Linsen der Blinker, die B-Säule wurde dunkel lackiert.

Im Innenraum wurden höherwertige Materialien verwendet, die zuvor nur dem Topmodell Active Luxury vorenthalten waren. So erhielten die Armaturen weichere Oberflächen, so dass auch die Haptik davon profitierte. Um den Wohlfühlfaktor weiter zu steigern, gab es auch neue Stoffbezüge sowie einen gut erreichbaren AUX-Anschluss für MP3-Player.

Dank eines guten Sitzkomforts kann der Micra deshalb nicht nur im städtischen Alltag, sondern auch für den Wochenendausflug genutzt werden. 251 Liter reichen für die Wechselwäsche für zwei Tage vollkommen aus. Ist die Rücksitzbank umgeklappt, wächst das Volumen auf 584 Liter. Dann kann man es auch eine Woche aushalten.

Glocke warnt vor zu hoher Geschwindigkeit

Die Ausstattung ist höherwertiger als beim Vorgänger Foto: Nissan

Ein lustiges Gimmick, das aber auch den Charakter als «Frauen-Auto» deutlich unterstreicht, ist ab der Ausstattungsvariante Acenta die am Lenkrad einstellbare Höchstgeschwindigkeit. Wird diese überschritten, bittet ein glockenartiger Ton darum, sich wieder unterhalb des selbstgewählten Limits zu bewegen.

Natürlich können somit Radarfallen ausgekontert werden, doch werden eher Frauen die Glocke hören. Da laut statistischen Untersuchungen Männer sich am Lenkrad aggressiver als Frauen verhalten, wird diese Funktion von den männlichen Artgenossen wohl nur selten bis gar nicht benutzt werden.

Fix in der Stadt unterwegs

Kleine Knutschkugel Foto: Nissan

Dabei ist die Gefahr hoch, sich nicht an die zulässigen Geschwindigkeiten zu halten. Denn bereits die aus dem Vorgänger bekannten Motoren agieren sehr fix. Schon der kleine 1,2 Liter große Fünftürer ist mit 59 kW/80 PS sehr komfortabel ausgestattet. Die 1131 Kilogramm werden von den Pferden sehr flott durch die Stadt bewegt, zudem agiert das Fahrwerk im Kreisverkehr und in Kurven sehr ordentlich. Der Glockenton blieb dabei aber abgeschaltet.

Dass der Micra trotzdem 13,5 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h benötigt, interessiert angesichts der vorherrschenden Einsatzgebietes niemanden. 7,4 Liter Super gibt Nissan für den Verbrauch in der Stadt an, im Mix sollen es lediglich 5,9 Liter sein, was einem CO2-Ausstoß von 143 Gramm pro Kilometer entspricht.

Gute Basisausstattung

Auch offen schön: Nissan C+C Foto: Nissan

Lediglich 100 Euro teurer als der Vorgänger soll das neue Modell sein, das mit vier Benzinern und einem Diesel angeboten wird. Der von uns gefahrene 1,2 Liter-Fünftürer beginnt in der Basisausstattung Visia bei 12.090 Euro. Das Cabrio Coupé C+C beginnt mit einem 1,4 Liter Benziner und 65 kW/88 PS bei 17.490 Euro.

Klimaanlage du CD-Kombination schlagen mit 1500 Euro zu Buche, die beim übersichtlichen Micra eigentlich überflüssige Einparkhilfe 300 Euro. Das Sicherheitspaket mit ESP und zwei Kopfairbags ist für 650 Euro erhältlich. Eine Vierstufenautomatik kostet 1200 Euro. Insgesamt ist die Aufpreisliste sehr übersichtlich, da bereits die Basisversion schon gut ausgestattet ist. Somit fallen auch dort die kosmetischen Feinheiten sehr dezent aus.

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