Petrus ein Schnippchen geschlagen

Nissan Micra CC

Mit dem Frühling beginnt auch die Cabrio-Saison. Nissans kleines Cabrio-Coupé eignet sich aber auch schon für das wechselhafte April-Wetter.

Von Thomas Flehmer

Jeder freut sich auf den Frühling und warmes Wetter. Die Cabrio-Freunde scharren schon mit den Hufen, um den freien Himmel beim Fahren genießen zu können. Doch allzu oft macht Petrus diese Träume in den mitteldeutschen Gefilden zunichte. Vor drei Jahren hat nun Nissan in Kooperation mit dem Cabriospezialisten Karmann am kleinen Micra eine Lösung gefunden, die für das Modelljahr 2008 noch einmal dezent überarbeitet wurde.

Panoramadach aus Glas

Die Lösung erscheint denkbar einfach und findet sich in Form eines aus Glas gefertigten Panoramadachs, das in die Verdeckkonstruktion eingearbeitet wurde. So wird auch bei trübem Wetter der kleine Innenraum gut ausgeleuchtet. Je nach Stimmungslage der fahrenden Personen können somit die Emotionen positiv gestaltet oder die schmachtende Lust auf „oben ohne“ verstärkt werden.

Ist genug Wärme vorhanden, dauert es 22 Sekunden, bis die Sonnenstrahlen ungebremst den Innenraum erreichen, der zwar insgesamt vier Sitzgelegenheiten aufweist. Doch der kurze Radstand von 2,43 Metern reicht gerade einmal aus, um Fahrer und Mitfahrer genügend Platz zu bieten. Selbst bei kleineren Personen, taugen die hinteren Sitze lediglich zur Gepäckmitnahme.

Stimmiger Innenraum

Der Innenraum lädt zum Wohlfühlen ein Foto: Nissan

Dieser Platz wird für einen Wochenendeausflug allerdings auch gebraucht. Denn die zweiteilige Dachkonstruktion lässt bei abgesenktem Dach lediglich 255 Liter zu. Ist das Verdeck geschlossen schluckt der Kofferraum immerhin für einen Kleinwagen stolze 457 Liter.

Egal, ob geschlossen oder offen, im überarbeiteten Innenraum entsteht eine stimmige Atmosphäre. Die Materialien wurden aufgewertet und gerade in der von uns gefahrenen Topversion Active Luxury mit Alcantara/Nappa-Lederbezügen spürt man nicht unbedingt den Kleinwagenmief. Die serienmäßigen Features Multifunktionslenkrad, Bluetooth-Schnittstelle und Aux-Anschluss für den iPod sorgen nicht nur für Komfort, sondern auch für Sicherheit, da der Blick die gesamte Zeit das straßengeschehen verfolgen kann. Ein Speed limiter warnt per Glockenton vor der Gefahr, abgelichtet zu werden.

Unproblematischer Einstieg

Runde Ansicht Foto: AG/Flehmer

Ab der Ausstattungsvariante Tekna stehen Parksensoren hinten zur Verfügung. Allerdings ist die Rundumsicht bei dem 3,80 Meter kurzen Micra auch so gegeben, dass selbst unsichere Fahrerinnen und Fahrer sicher in die Parklücke finden ohne die Karosserie zu beschädigen. Diese ist - anders als bei der Limousine - 87 Millimeter länger und 122 Millimeter niedriger. Der Einstieg geht trotzdem unproblematisch vonstatten.

Wie bei der Limousine wurde auch beim C+C der Grill in Chrom eingefasst und die nun in Klarglas ausgeführten Blinker tragen blau eingefärbte Linsen. Man muss allerdings schon zwei oder gar drei Mal hinschauen, um diese feinen Änderungen zu erkennen.

Teures «Oben Ohne»-Vergnügen

Ein alter Bekannter ist der 1,6 Liter Ottomotor, der mit 81 kW/110 PS ausgestattet ist. In der im englischen Sunderland gefertigten Knutschkugel wird der Cabriogenuss aber durch die Motorengeräusche in höheren Drehzahlen etwas gestört. Die Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h sollte deshalb nur im geschlossenen Zustand angegangen werden. So ist das Cabriovergnügen auch mehr auf die Stadt ausgelegt. Hier gibt Nissan den Verbrauch mit 8,6 Litern an, kombiniert sollen es 6,7 Liter Superbenzin sein, was einem CO2-Ausstoß von 159 Gramm pro Kilometer entspricht.

Doch das «oben ohne»-Vergnügen hat seinen Preis. Während der C+C in der Basisversion Visia bei 17.690 Euro, und damit rund 1000 Euro mehr als wie bei der Topversion der Limousine, startet, bitten die Japaner beim fünfgängigen Active Luxury zur Kasse. 22.710 Euro werden für das gut ausgestattete Cabrio-Coupé ausgerufen. Auch hier sollte - wie beim Glasdach - eine einfache Lösung gefunden werden.

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