Lauter Begleiter

Mitsubishi Grandis 2.0 DI-D Invite

Der Mitsubishi Grandis ragt aufgrund seiner eigenständigen Linie aus der Reihe der Vans heraus. Allerdings wird während der Fahrt die Kommunikation im Space Wagon-Erben erschwert.

Von Thomas Flehmer

Mitte der achtziger avancierte der Space Wagon von Mitsubishi zum Star. Neben dem Renault Espace gab es keine Konkurrenz im Van-Segment. Knapp 25 Jahre später ist der Markt nicht mehr ganz so übersichtlich und der Space Wagon abgelöst. Wie seinerzeit der Ur-Van ragt aber auch Nachfolger Grandis aus der Masse der Mitbewerber heraus.

Eigenständiges Design

Es ist besonders die eigenständige Seitenlinie des 4,77 Meter langen Grandis, die auffällt. Das Design wirkt ein wenig spacig und macht auf diese Weise seinem Vorgänger alle Ehre. Bis zu sieben Personen nimmt die Großraumlimousine mit dem futuristischen Aussehen auf, zwei vorne, drei in der Mitte und zwei hinten.

Den Insassen bleibt dabei dank eines Radstandes von 2,83 Metern viel Raum zum Atmen ohne dem Nachbarn die Luft durch die Ohren zu pusten. Die beiden hinteren Sitze sind mittels zweier Handgriffe leicht aufgebaut und können ebenso schnell wieder heruntergeklappt werden, wenn Gepäck- statt Personentransport ansteht.

Pumpe-Düse aus Wolfsburg

Viel Platz für viele Begleiter Foto: Mitsubishi

Sind alle Sitzplätze besetzt schrumpft der Laderaum auf für Van-Maße mickrige 320 Liter. Und auch die 1545 Liter bei umgeklappten Sitzen sind eher gehobenes Kombi-Niveau, aber auch völlig ausreichend. Ebenso ausreichend ist der Platz in der letzten Reihe - zumindest für junge Heranwachsende.

Insgesamt aber können sich alle Insassen in dem Raumgleiter wohlfühlen, zumindest bis der Motor gestartet wird. Hier macht sich die Kooperation mit dem VW-Konzern bemerkbar. Noch müssen die Japaner laut Vertrag einige Motoren mit Pumpe-Düse-Technik aus dem Wolfsburger Konzernregal abnehmen, ehe sich auch für sie endgültig der Weg zum Commonrail-Diesel erschließt.

Durchzugsstark und willig

Der 2.0 DI-D vom VW-Konzern Foto: Mitsubishi

Dabei erinnern die Anfangssequenzen der Zweiliter-Zugmaschine stark an vergangene Zeiten, in denen der Bäckerlehrling um zwei Uhr in der Nacht mit dem gebrauchten Golf am geöffneten Schlafzimmerfenster vorbei vom Parkplatz nagelte.

Nach einigen Kilometern Warmlaufzeit beruhigt sich auch der 100 kW/136 PS starke 2.0 DI-D ohne dabei von der Lautstärke her in Konkurrenz zu den modernen Motoren zu treten. Dabei verrichtet der Motor ansonsten sehr souverän seine Arbeit. Er ist dank seiner 310 Nm, die bei 1750 U/min anliegen, durchzugsstark und willig. Das Fahrwerk passt sich den Bodenverhältnissen an, die Kurven sollte man nicht allzu forsch angehen, aber Kurven sind ja sowieso nicht die Sache der Vans.

Die Sache mit dem sechsten Gang

Ausreichend Platz für Gepäck vorhanden Foto: Mitsubishi

Auf der Autobahn würde auch der Motor bis zur Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h für viel Freude sorgen. Doch die noch annehmbare Reisegeschwindigkeit pendelt sich der Lautstärke wegen bei 150 km/h ein, da hilft auch der sechste Gang wenig.

Dieser wird von Zeit zu Zeit neu eingelegt, da man glaubt, im vierten Gang unterwegs zu sein. Die Geschwindigkeit reicht aber auch und schont den Geldbeutel. Hier standen nach den Autobahnkilometern 7,7 Liter auf dem Zettel, in der Stadt belief sich der Verbrauch auf 7,4 Liter.

Gut ausgestattete Basisversion

Zügig, aber laut Foto: Mitsubishi

Bei 24.490 Euro startet der dann schon gut ausgestattete Grandis als Selbstzünder. Das von uns gefahrene Sondermodell «30 Jahre» zum 30. Bestehen von Mitsubishi in Deutschland steht mit 28.690 Euro in der Liste. Basierend auf der Basisversion «Invite» sind bei dem Sondermodell von vornherein sinnvolle Parksensoren hinten, eine 17 Zoll-Leichtmetallbereifung, eine Dachreling und weitere Aufhübschungen mit einem Preisvorteil von bis zu 1500 Euro enthalten.

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