Vier gewinnt beim Countryman

Mini Cooper S Countryman All 4

Mini macht auf Familie. In dem neuen Countryman dreht sich vieles um die Zahl vier, zudem gibt es erstmals bei der Marke Rücksitze, auf denen man bequem Platz nehmen kann.

Von Thomas Flehmer

Viersitzer gibt es bei Mini schon viele. Doch zumeist mussten bisher Körper verrenkt werden, um einigermaßen hinter den Vordersitzen Platz zu finden. Bequem ist anders. Mit dem Countryman, der Mitte September neu in den Markt eingeführt wird, ändert sich dieses.

Großzügiger Platz im Fond

Denn die neue Baureihe ist das erste Modell der Marke Mini, die selbst großgewachsenen Personen eine Menge Kopf- und Beinfreiheit auf den beiden Einzelsitzen garantiert- im Klartext: der erste Mini, bei dem auch die Fondgäste keine Qualen erleiden müssen.

Ermöglicht wird dieses durch eine weitere Neuerung des ehemals britischen Herstellers, der seit nunmehr neun Jahren unter der Flagge von BMW herumfährt. In dieser Ägide gab es lediglich immer drei Türen, nun fährt der Countryman mit vier Türen vor, die zudem den Einstieg wesentlich erleichtern.

Kofferraum auf Golf-Niveau

Neue Gefühle auf den Rücksitzen Foto: Mini

Doch die vier Türen tragen nicht allein zum neu gewonnenen komfortablen Sitzerlebnis bei. Die Mischung aus sportlichem Kleinwagen und kleinem SUV ist mit 4,11 Metern der erste Mini, der die bisher unerreichte Grenze von vier Metern überschreitet. Ganz 2,60 Meter misst der Radstand, was den Beinen zu gute kommt.

Und auch der Kofferraum ist erstmals auch ein richtiges Gepäckabteil. 350 Liter passen anfangs hinein, das ist Golf-Niveau. Eine Kleinfamilie kann damit in den Urlaub fahren, das gab es bei Mini in dieser Form noch nie. Bis zu 1170 Liter können bei umgeklappten Sitzen verstaut werden, dann fungiert der Countryman als kleiner Transporter mit all seinen innen eingebauten Finessen, die auch die anderen Modelle bieten.

Gadgets für iPhone-Besitzer

Platz wie im Golf Foto: Mini

So fällt auch beim Countryman das große runde Speedocenter mit dem Geschwindigkeitsmesser ins Auge, in dessen Mitte das Display eingebaut ist. Neu ist, dass Nutzer von iPhones nun das Gerät anschließen und in den Genuss kommen, ihren Sender aus dem Web-Radio zu hören oder über Google bestimmte Einrichtungen zu finden. Mini Connected nennt Mini den Spaß, der im 1950 Euro teuren Navigationssystem enthalten ist oder für 250 Euro separat eingerichtet werden kann.

Äußerlich ist der Countryman deutlich als Mini zu erkennen. Die Frontschnauze mit den runden Leuchten sowie die Heckklappe unterscheiden sich kaum von den anderen Modellen. Man muss halt auf die Anzahl der Türen beachten. Auch bei den Motoren gibt es die bekannten Aggregate in Benzin und Dieselform, doch auch hier spielt die Vier eine gewichtige Rolle.

Schwerster Serien-Mini aller Zeiten

In 7,9 Sekunden auf 100 km/h Foto: Mini

Erstmals werden im Cooper S Countryman alle vier Räder angetrieben. Je nach Untergrund werden dabei bis zu 100 Prozent der Kraft an die Hinterräder verteilt, um das typische Mini-Fahrgefühl beizubehalten. Denn obwohl der längste, mit 1,56 Metern höchste und 1,4 Tonnen schwerste Serien-Mini aller Zeiten auch dank der erhöhten Position sehr viel anfälliger ist, den Gegenwinden zu begegnen oder in Kurven zu wanken, bleibt das typische Mini-Fahrgefühl auch im Countryman erhalten.

Die Gänge haben kurze Schaltwege, der Anzug im allradbetriebenen Cooper S Countryman All 4 ist dank 240 Newtonmetern bei 5500 U/min weiterhin sehr sportlich. Innerhalb von 7,9 Sekunden sind die 100 km/h aus dem Stand erreicht., die Höchstgeschwindigkeit wird mit 215 km/h angegeben.

Angegebene Verbrauchswerte für den Skat

Fahrspaß jederzeit vorhanden Foto: Mini

6,7 Liter gibt Mini als Verbrauch an, ein Wert, der getrost in den Skat gepackt werden kann. Denn trotz aller Sparmaßnahmen wie Start-Stopp-Automatik besitzt der Allradler so viel Kraft und Agilität, dass der Fahrspaß zumindest über Land zumeist die Überhand gewinnen wird. Und dann ist das Herantasten an den zweistelligen Verbrauchsbereich keine Utopie.

Ob viele sich allerdings für das Topmodell entscheiden werden, entscheidet letztendlich der Preis, der für den mit Vierradantrieb ausgestatteten Countryman bei 27.900 Euro beginnt. Insgesamt drei Benzin- und zwei Dieselmotoren stehen zur Auswahl. Der Einstieg mit dem Mini One beginnt bei 20.200 Euro. Dann fällt eine Vier zwar weg, aber trotzdem gewinnen die anderen Vieren locker und leicht.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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