Mazda 3 2.2 L MZR-CD: Rasant durch die Golf-Region

Sportliche Kompaktklasse

Mazda 3 2.2 L MZR-CD: Rasant durch die Golf-Region
Der Mazda 3 wurde 2011 facegeliftet © Mazda

Die Kompaktklasse steht nicht gerade für Sportlichkeit. Doch mit dem Top-Diesel des Mazda 3 kann auch in der Golf-Region viel Fahrspaß abfallen.

Von Thomas Flehmer

Hohe Erwartungen werden an Kompaktklasse-Modelle selten gestellt. Zuverlässig- und Alltagstauglichkeit stehen im Golf-Segment an höchster Stelle, das Design spielt fast überall eine untergeordnete Rolle, wobei die Koreaner von Hyundai und Kia ihre neuen Vertreter schon etwas schärfer zeichnen.

Sportliches Fahren im Mazda 3

Einen Schritt voraus ist Mazda. Die seit 2009 auf dem Markt eingeführte zweite Generation des 3ers stach optisch schon immer aus der Menge heraus. Beim Facelift im vergangenen Jahr wurden Fahrwerk und Lenkung weiter optimiert, sodass auch ein sportliches Fahrverhalten gegeben sein kann – besonders mit dem 136 kW/185 PS starken Topdiesel 2.2 L MZR-CD.

Denn der Vierzylinder hat genau die Sportlichkeit, die das Äußere verspricht. Kräftige 400 Newtonmeter, die zwischen 1800 und 3000 Umdrehungen das maximale Drehmoment abrufen, beschleunigen den 1,4 Tonner innerhalb von 8,2 Sekunden in den dreistelligen km/h-Bereich. Die sechs Gänge lassen sich dabei schön knackig einlegen und fördern so den Fahrspaß.

Guter Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort im Mazda 3

Der Mazda 3 wurde 2011 facegeliftet
Das Cockpit des Mazda 3 ist sehr überfrachtet Mazda

Auf der Autobahn kann der sportliche Kompakte bis 213 km/h mithalten, mehr Freude vermittelt aber die Fahrt über die Landstraße. Die optimierten Dämpfer vermitteln Ruhe in den Kurven, die neu eingestellte Servolenkung ist sehr direkt, das Fahrwerk bietet einen guten Kompromiss zwischen Sportlichkeit und Komfort.

So können die bis zu fünf Insassen den Landstraßenausflug genießen. Die Sitze sind sportlich angehaucht, aber weiterhin bequem, auf eine bessere Übersicht nach hinten muss man sich allerdings bis zum Start der dritten Generation gedulden. Segment-übliche 340 Liter schluckt der Kofferraum – genug für Einkauf und Reise.

Keine Spritsparmaßnahmen für Mazda 3

Der Mazda 3 wurde 2011 facegeliftet
Der Mazda 3 zeigt sich weiterhin recht durstig Mazda

Doch die Sportlichkeit hat auch ihren Preis, denn Spritsparmaßnahmen stehen beim 4,46 Meter langen Mazda noch nicht zur Verfügung. Nicht einmal ein Stopp-Start-System, dass die guten sechs Liter in der Stadt (bei einem hohen Stadtautobahn-Anteil) um wenige Zehntel drücken könnten, steht in der Aufpreisliste.

Auf der Autobahn gibt sich der Mazda 3 mit etwas mehr als sieben Litern zufrieden – bei vorsichtigerer Fahrweise um Tempo 140 km/h. Behält der Fahrspaß die Überhand, verringern sich die Zeit- und Kilometerdifferenz zwischen zwei Tankstellenbesuchen recht deutlich.

Mazda 3 hört da auf, wo der VW Golf beginnt

Der Mazda 3 wurde 2011 facegeliftet
Der Mazda 3 2.2 l MZR-CD startet bei 27.490 Euro Mazda

Vor der Fahrt an die Tankstelle müssen für den Mazda 3 2.2 l MZR-CD in der Ausstattung Sports-Line aber schon 27.490 Euro investiert werden. Mit Bose-Soundsystem für 490 Euro, Navi (720 Euro), Ledersitzen für 1560 Euro und Metallic-Lackierung für 495 Euro werden die 30.000 überschritten.

Wer auf diese Gimmicks ganz oder zum Teil verzichtet, hat trotzdem schon einen sehr gut ausgestatteten sportlichen Kompakten vor der Tür zu stehen. Der Testwagen kostet 28.705 Euro und ließ nichts vermissen. Zum Vergleich: Der VW Golf 2.0 GTD mit 170 PS beginnt bei 28.850 Euro – und dort ist die Aufpreisliste vergleichsweise sehr lang.

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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