Kia macht mit dem Cee´d auf Familie

Kia bietet erstmals in der Firmengeschichte eine Modellfamilie an. Nach dem Cee’d als Fünftürer lassen die Koreaner nun die Kombiversion folgen, die ebenso überzeugt wie das Einstiegsmodell.

Von Thomas Flehmer

Kia entdeckt den Familiensinn - und das gleich doppelt. Zum einen gibt es von den Südkoreanern zum ersten Mal ein Modell mit mehreren Versionen auf einer Plattform. Zum anderen gibt es nun nach dem Anfang des Jahres eingeführten Fünftürer den Kia Cee'd Sporty Wagon, eine hauptsächlich für Familien geschaffene Kombiversion. Zum Ende des Jahres komplettiert der sportliche Pro Cee'd die Kleinfamilie. Der Sporty Wagon wird am 31. August auf den Markt kommen.

Eigenständiges Design

Dabei haben alle drei Modelle, die im slowakischen Zilina gefertigt werden, ein separates Design ohne von Grund auf verschieden zu sein. Dabei ist der Sporty-Wagon bis zur B-Säule fast identisch mit dem Steilheck-Modell. Zum Heck hin beweist der um 240 Liter größere Kofferraum des Kombis seine Eigenständigkeit gegenüber dem Fünftürer.

Doch die Rückfront des Cee'd Sporty Wagon setzt sich nicht nur von dem Markenbruder ab, sondern auch von den Mitbewerbern in der umkämpften Golf-Klasse. Ein kleines Fenster auf jeder Seite, das an die Rückleuchten grenzt, macht einen weiteren Unterschied im Segment aus. Besonders stolz sind die Ingenieure auf die weit öffnende Heckklappe, die einen besonders aufgrund eines speziellen Öffnungswinkels leichten Zugang zum Laderaum ermöglicht.

Radstand gleich geblieben

Der Kofferraum des Kombis Foto: Kia

Gleich geblieben ist dagegen mit 2,65 Metern der Radstand, der viel Platz bietet, sowohl vorne als auch auf den hinteren Plätzen. In der Länge hat der 4,47 Meter lange Kombi gegenüber dem Fünftürer 23,5 Zentimeter mehr aufzuweisen, die Breite bleibt mit 1,79 Meter gleich. Die Höhe ist aufgrund der Dachreling auf 1,53 Meter angewachsen. Platz genug hat auch der Kofferraum, der von 534 Litern bis auf 1664 Liter erweitert werden kann. Dann sind auch die Rücksitze umgeklappt, die einen ebenen Boden bilden.


Sind die Sitze wieder einnehmbar, bieten sie neben ausreichend Platz auch genügend Seitenhalt und wirken nicht zu weich. Die Sitzfläche könnte aber etwas länger sein, um auf größeren Ausflügen die Schenkel zu stützen. Das Interieur macht mit Ausnahme der Verkleidung über den übersichtlichen Armaturen einen wertigen Eindruck.

Gute Ausstattung

Funktionelles Cockpit Foto: Kia

Ansonsten merkt man gleich, dass dieses koreanische Auto in Europa und für europäische Ansprüche gefertigt wurde. Bereits die Basisversion LX verfügt über eine reichhaltige Komfortausstattung unter anderem mit CD-Radio, elektrischen Fensterhebern, elektrisch einstellbaren und beheizbaren Außenspiegeln, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Multifunktionsdisplay. Kauft man noch das Sommer-Paket mit Klimaanlage, klimatisiertem Handschuhfach, viel Leder und Mittelarmlehne für 870 Euro, ist die Familienkutsche schon überdurchschnittlich gut ausgestattet. Auch bei der Sicherheit lassen die Koreaner dank ESP, ABS, Traktionskontrolle, elektronischer Bremskraftverteilung und Bremsassistent keine Fragen offen.

Somit bleibt nur noch die Frage nach dem richtigen Aggregat. Kia bietet drei Benzin- und zwei Dieselmotoren an. Der von uns gefahrene 1.4 CVVT mit 80 kW/109 PS machte keine schlechte Figur. Sollte der Einstiegsbenziner aber voll beladen sein, erweist sich eine Strecke von A nach B als langwieriges Vergnügen. Ab 15.900 Euro stellt sich das Basismodell der Konkurrenz. Wir fuhren den Benziner in der höherwertigen Ausstattungslinie EX für 18.180 Euro plus Komfort-Paket für 380 Euro und Metallic-Lackierung für 360 Euro, also insgesamt 18.920 Euro.

Diesel überzeugt

Individuell gestaltete Heckpartie Foto: Kia

Anschließend war die kleine 1.6 CRDi-Maschine mit 85 kW/115 PS und der Basisausstattung LX unser Wegbegleiter. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Hier spielte der Sporty Wagon seine sportlichen Gene aus. Zwar liegt die Höchstgeschwindigkeit von 188 km/h lediglich einen Stundenkilometer höher als beim Benziner auch die Beschleunigung von 11,7 ist identisch, doch der Commonrail-Diesel mit geschlossenem Partikelfiltersystem serienmäßig ist einfach spritziger und vor allem potenter. Mit 4,9 Litern verbraucht der Diesel zudem 1,4 Liter weniger als der Otto-Motor.

Dank der guten Basisausstattung rechnet sich der Selbstzünder voll und ganz. 19.105 Euro werden aufgerufen, das Klimapaket mit 870 Euro kommt noch dazu - macht in der Summe 19.975 Euro, also etwas über 1000 Euro teurer, als der Benziner, aber immer noch um einiges billiger als die Konkurrenz mit vergleichbarer Ausstattung. Der Spaßfaktor, der dann der gesamten Familie zugute kommt, sollte also letztlich den Ausschlag in Richtung Diesel geben.

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