Diesel-Spaß im Honda Accord Tourer

Honda hat dem Accord kraftvolles Leben mit einem Dieselmotor eingehaucht. Das Design des Kombis aus Japan ist aber sehr umstritten.

Von Thomas Flehmer

Zart fiel das Facelift für den Honda Accord Tourer im vergangenen Jahr aus. Die Japaner machten sich ein wenig an der Karosserie zu schaffen und installierten zudem noch einen einfach zu bedienenden Tempomaten mit Abstandsregler. Dass der Kombi trotz dieser geringfügigen Modifikationen punkten kann, zeigen die Testfahrten mit dem 103 kW/140 PS-starken Dieselmotor des 2.2 Liter i-CTDi.

Überzeugender Motor

Der Selbstzünder, 2005 «Engine of the Year», arbeitet kräftig und ohne große Geräuscheentwicklung - und das selbst bei hohen Geschwindigkeiten. Honda gibt die Spitzengeschwindigkeit mit 197 km/h an. Auf wenig befahrenen Autobahnen endete die Nadel des Tachometers jedoch erst bei 210 km/h. Gut, 20 km/h vorher lässt sich das Lenkrad nicht mehr so leicht steuern, dem Fahrspaß tut dies aber keinen Abbruch, sodass es immer weiter gehen könnte.

In niedrigen Geschwindigkeiten zeigt der mit einem Drehmoment von 340 Nm, die bei 2000 U/min anliegen, ausgestattete Honda seine ganze Stärke. Die 1,6 Tonnen, die das 4,75 Meter lange Mobil wiegt, lassen sich gut von A nach B bewegen. 9,4 Sekunden benötigt der Accord, um die 100 km/h-Grenze zu überschreiten. Doch eigentlich denkt man, der Kombi hätte statt der 140 PS noch ein paar Pferdchen mehr in der Hinterhand.

Partikelfilter nur optional

Innenraum zum Wohlfühlen Foto: Honda

Mit dem neuen manuellen Sechsgang-Schaltgetriebe lässt sich auch der Verbrauch gut regulieren. Die von Honda angegebenen 5,9 Liter Durchschnittsverbrauch im Drittelmix ließen sich nicht halten. Doch auch sieben Liter Diesel bei teilweise sehr sportlicher Fahrweise können sich noch sehen lassen. Ärgerlich, dass in dieser Klasse der Rußpartikelfilter für 750 nachgeordert werden muss und nicht schon serienmäßig vorhanden ist.

Sollte die Fahrfreude durch Geschwindigkeitsbegrenzungen eingedämmt werden, lohnt sich der Tempomat. Dieser ist einfach zu bedienen und verfügt zudem noch über einen Abstandswarner. Akustisch und optisch wird der Fahrer gewarnt, sollte sich der Abstand zum Vordermann zu stark verringern.

Wertiger Innenraum

Viel Platz im Kofferraum Foto: Honda

Da macht es den Insassen auch nicht aus, in einem groß dimensionierten Kombi zu sitzen, über dessen Design heftig gestritten wird. Während die Front mit den langgezogenen Scheinwerfern grimmig aussieht, sich aber ins Straßenbild nahtlos einreiht, erinnert die Seitenlinie doch eher an den Dienstwagen eines Bestattungsunternehmens. Die hinter der C-Säule leicht abfallende Seitenlinie verhindert Schlimmeres. Doch auch das Heck selbst wirkt mit dem schmalen Fenster und den großen Heckleuchten außergewöhnlich.

Doch wie gesagt, die Insassen stören die strittigen Design-Elemente wenig. Sie können sich beruhigt zurücklehnen. Die Ledersitze in der Topausstattung Executive sind bequem, geben zugleich den nötigen Seitenhalt. Das aufgewertete Interieur mit einem übersichtlichen Cockpit, einem gelungenen Multifunktions- Lenkrad, Zweizonen-Klimaautomatik sowie zahlreichen Ablagemöglichkeiten lädt zum Verweilen ein. Und selbst bei hohen Geschwindigkeiten wird das Fahrvergnügen nicht durch laute Motoren- oder Windgeräusche gestört.

Der Fahrt in den Urlaub oder ins Wochenende steht somit nichts entgegen. 518 Liter Kofferraumvolumen sind genug, um Taschen für fünf Personen mitzunehmen. Sollten sperrige Gegenstände transportiert werden, stehen bis zu 1672 Liter zur Verfügung.

Kurze Aufpreisliste

Schnittige Front Foto: Honda

Ab 27.450 Euro steht der 2,2 I-CTDi in der Basisausstattung zur Verfügung. Die von uns gefahrene Topversion beginnt ab 31.500 Euro. Optional kann dann noch eine 1650 Euro teure Leder-Innenausstattung geordert werden, ebenso ein DVD-Navigationssystem für 2550 Euro, sowie eine Metallic-Lackierung für 475 Euro und die Einparkhilfe 364,84 Euro.

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