Fiat Panda 100 HP: Wahrer Spaßmacher

Der Fiat Panda 100 HP sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch ein durchaus sportlicher Begleiter. Der kleine Italiener hat indes auch unliebsame Überraschungen parat.

Von Frank Mertens

Die Diskussionen um den Klimawandel lässt immer mehr Kunden über den Kauf eines Kleinwagens nachdenken. Die Experten rechnen für dieses Fahrzeugsegment in Zukunft mit einen wahren Boom. Dass die Hersteller diesen Trend erkannt haben, kann man in diesen Tagen auf der Internationalen Automobilausstellung IAA, der Leitmesse der Branche, noch bis 23. September in Frankfurt/Main bestaunen. Dort überbieten sich die Konzerne zurzeit mit einem wahren Neuheitenfeuerwerk bei verbrauchsgünstigen Kleinwagen.

Nachfrage besteht

Dass Kleinwagen im Trend liegen, haben Hersteller wie beispielsweise Smart mit dem Fortwo, Peugeot (107), Toyota (Aygo), Citroen (C1) oder Fiat mit dem Panda schon lange erkannt. Doch bei aller Notwendigkeit zur Verbrauchs- und damit CO2-Reduzierung soll der Fahrspaß nicht zu kurz kommen. Entsprechend ergänzen sportliche Modelle wie beispielsweise der Brabus bei Smart oder der Panda 100 HP bei den Herstellern das Produktportfolio. Schließlich soll möglichst jedem Kunden das seinen Begehrlichkeiten entsprechende Fahrzeug angeboten werden. Dass derartige Modelle den ursprünglichen Sinn von Kleinwagen konterkarieren, nämlich Mobilität zu möglichst geringen Verbrauchswerten zu ermöglichen, hört man bei den Herstellern indes nicht so gern. Mit solchen Argumenten konfrontiert, verweist man bei den Autobauern gern auf die Nachfrage der Kundschaft, der man mit solchen Modellen nur entsprechen würde.

Sportlicher Auftritt

Die 15-Zoll-Felgen machen richtig was her. Foto: AG/Mertens

Gut, lassen wir diese Aussage so stehen - und wenden uns dem mit einem 100 PS starken Vierzylinder ausgestatteten Panda zu. Wer den kleinen Italiener sieht, ist von seinem Auftritt entzückt. So macht der Panda 100 HP mit einem kleinen Spoiler, sportlich wirkenden Lufteinlassgittern, Spezialstoßfängern als auch schicken 15-Zoll-Leichtmetallfelgen mit 195er-Reifen auf sich aufmerksam.

Dieser Eindruck setzt sich auch im Innenraum fort, wo dem Fahrer ein Sportlenkrad und Sitze mit Sportpolstern sowie ein schwarzer Armaturenbrett mit Chromelementen geboten werden. Apropos Sportsitze: sie zeichnen sich eigentlich nur durch die hohen seitlichen Wangen aus. Denn für großgewachsene Fahrer bieten die Sitze schlicht nicht ausreichend Verstellmöglichkeiten. Doch sei es drum, diese Dinge sind nach den ersten Kilometern schnell vergessen. Der kleine, gerade einmal 3,58 Meter lange Italiener erweist sich mit seinem 1.4 Liter großen Vierzylinder als wahrer Spaßmacher. Sein maximales Drehmoment von 131 Nm stellt der HP bei 4250 U/min zur Verfügung. Wer mag, der kann den 975 Kilogramm leichten Panda in 9,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h hochziehen; seine Spitzengeschwindigkeit erreicht der HP bei 185 km/h. Ein Tempo, das für diesen Kleinwagen mehr als angemessen ist.

Keine Gnade

Der HP auf der Motorshow Bologna Foto: AG/Mertens

Vor allem deshalb, weil das unter normalen Straßenverhältnissen akzeptable Fahrwerk eines nicht mag - Querfugen nämlich. Wer einmal auf der für ihren schlechten Fahrbahnbelag bekannten Avus in Berlin etwas schneller unterwegs ist und dabei über einen dieser Buckel fährt, glaubt abzuheben. Schade, denn das trübt den ansonsten guten Gesamteindruck des HP. Das Sechsgang-Getriebe verrichtet einen guten Job, die Lenkung spricht direkt an - da gibt es nichts zu kritikastern. Eine feine Sache ist zudem die auf der Mittelkonsole angebrachte Sporttaste. Wird sie gedrückt, erhöht sich die Schwergängigkeit der Lenkung und das Ansprechverhalten des Gaspedals. Durch die Sporttaste erhöht sich ohne Frage der Anspruch HP, ein kleiner Sportflitzer zu sein.

Großer Durst

Alles hat irgendwie Stil Foto: AG/Mertens

Diesem Anspruch wird der Fiat 100 HP allerdings auch beim Spritverbrauch gerecht: Auf 100 km schluckte der HP satte 7,5 Liter. Das ist ebenso stattlich wie ein CO2-Ausstoß von 154 g/km. Wer sich für den Fiat interessiert, muss dafür mindestens 14.000 Euro bezahlen.

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