Ein Jahr Dodge Caliber

Vor einem Jahr hat die US-Marke Dodge mit dem Caliber ihren Marktstart in Deutschland gefeiert. Das Mittelklassemodell zieht besonders über das auffällige Design die Blicke auf sich.

Von Thomas Flehmer

Vor genau einem Jahr fiel der Startschuss für den Marktstart von Dodge in Deutschland. Der Caliber untermauerte das Image der amerikanischen Marke von Männlichkeit und ehrlicher Arbeit. In dem umkämpftesten C-Segment, der Golfklasse, setzte der Kompakte besonders durch das auffälliges Design Akzente. «Es war ein guter Start für Dodge mit einem kleinen Wehrmutstropfen einer langen Wartezeit», sagte Dodge-Pressesprecher Markus Hauff der Autogazette.

Gewachsener Frauenanteil

In der Tat macht der Caliber einen äußerst kraftvollen Eindruck und zog auf den Testfahrten die Blicke auf sich. Eine bullige Front mit dem markanten Fadenkreuz-Grill, eine äußerst dynamische Seitenlinie und ein potentes Heck zeichnen den Amerika-Import aus. Die 18 Zoll-Räder verstärken den Blickfang. Der Dodge-Golf sieht fast aus wie ein kleiner SUV.

Eindruck sollte der 4,42 Meter lange, 1,80 Meter breite und 1,54 Meter hohe Caliber vor allem auf die männliche Kundschaft machen. Doch auch immer mehr Frauen haben Gefallen an dem auffälligen Äußeren gefunden und teilten dies während der Tests auch häufiger mit. Hauff spricht von einem nicht erwarteten Frauenanteil von rund 20 Prozent.

Haklige Schaltung

Bullige Front Foto: Werk

Weiteren Eindruck sollte der von uns gefahrene 2,0 Liter-Turbodiesel schinden. 103 kW/140 PS und ein maximales Drehmoment von 310 Nm, die zwischen 1750 und 2500 U/min anliegen, gibt es in dieser Klasse höchstens bei den Topmodellen. Doch der von VW gelieferte Selbstzünder mit der veralteten Pumpe-Düse-Technik macht nicht den Eindruck, dass hier 140 Pferde einen 1,5-Tonner anziehen.

Der Anzug im ersten Gang ist verhalten, die etwas haklige Schaltung verhindert ein sportlicheres Vorankommen. Hinzu kommt, dass man den Diesel - im Gegensatz zu den modernen Common-Rail-Triebwerken - zu jeder Zeit vernehmen kann. Die 100 km/h-Marke wird nach 9,3 Sekunden erreicht, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 196 km/h. Dodge gibt den Verbrauch im Mix mit 6,1 Litern an, den Stadtverkehr mit 7,9 Litern. Auf den Fahrten vornehmlich in der Stadt pendelte sich der Caliber zwischen 8,4 und neun Litern ein, der CO2-Wert wird vom Unternehmen mit 161 Gramm Ausstoß auf einem Kilometer beziffert.

Viel Schnick-Schnack im Innenraum

Der Kofferraum Foto: Werk

Weniger Eindruck vermittelt der Innenraum. Hier wird der «American Way of Life» ausgelebt. Die Innenraummaterialien wirken nicht unbedingt wertig, die Sitze sind weich, der Amerikaner legt eher Wert auf Schnick-Schnack. So können optional die Fleck unempfindlichen Yes Essentiels-Sitzbezüge geordert werden, die leicht gesäubert werden können.

In der Tat waren die Spuren, die ein zweijähriges Kind in 14 Tagen hinterlassen kann, schnell weggewischt. Allerdings waren die Bezüge nicht unbedingt atmungsaktiv. Nach einer längeren Fahrt bei sommerlichen Temperaturen klebte das Hemd am Rücken.

Chill-Zone im Handschuhfach

Die Chill Zone Foto: Werk

Für die sommerlichen Temperaturen hat Dodge dafür eine Chill-Zone im Handschuhfach eingerichtet. Bei eingeschalteter Klimaanlage werden dort bis zu vier 0,5 Liter-Flaschen gekühlt. Sehr sinnvoll ist auch die Innenleuchte im Dachhimmel, die zugleich als Taschenlampe verwendet werden kann. Highlight der Gimmicks ist aber das Boston Acoustic Sound-System mit neun Lautsprechern, davon zwei herausklappbare in der Heckklappe. Diese machen die Strandparty zum schönen Event.

In dem von uns gefahrenen SXT 2.0 CRD ist die Anlage im Sport-Paket enthalten. Für 2260 Euro Aufpreis gibt es dann noch die 18 Zöller, Multi-Funktions- Lederlenkrad, Teppich-Kofferraummatte sowie diverse Accessoires in Alu-Optik.

Erwartungen übertroffen

Herausklappbare Boxen und die Party beginnt Foto: AG/Flehmer

Wer auf das Paket verzichtet ist mit mindestens 20.790 Euro dabei. Als Anreiz gibt es auch für den Caliber das 5-Sterne-Premium-Paket, bei dem in den ersten vier Jahren oder den ersten 50.000 Kilometern alle Inspektionen, Wartungen und Reparaturen kostenfrei sind.

Im ersten Jahr konnten laut Hauf die Erwartungen des Calibers übertroffen werden. «Es ist aber nicht die große Stückzahl», schränkt der Pressesprecher ein. Knapp 1000 Fahrzeuge wurden in den ersten vier Monaten des Jahres 2007 an den Mann gebracht. Mittlerweile habe sich das Angebot der Nachfrage angepasst, so Hauf, Wartezeiten gebe es jetzt keine mehr.

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