Auffallen garantiert

Buell 1125 CR

Buell präsentiert mit der 1125 CR ein modernes Streetfighter-Bike. Was das neue Motorrad der Amerikaner kann, zeigt unser Test.

Von Heiko P. Wacker

Mit der 1125 CR stellt Buell jetzt dem Sportbike 1125 R eine Streetfighter-Variante an die Seite. Die 1125 CR soll die Idee klassischer Café Racer mit modernen Mitteln wie dem voll einstellbaren Hinterrad-Federbein oder der ebenfalls voll einstellbaren Showa Upside-Down Vorderradgabel zum Leben erwecken. Der Preis der 109 kW/148 PS starken Buell liegt bei 11 599 Euro.

Auffallen garantiert

Ihre Motorkraft bringt die CR bereits mit ihrem aggressiven Design zum Ausdruck. Böse blickt die minimalistische Lampenverkleidung nach vorn, während sich die seitlichen Kühlerschächte wie Nüstern blähen. Eines wird deshalb bereits auf den ersten Metern deutlich: Wer gerne unerkannt durch den Verkehr rollen möchte, sollte sich nach einem anderen Motorrad umsehen. Wer jedoch genug Selbstvertrauen für den großen Auftritt hat, der wird mit der 1125 CR glückliche Stunden erleben.

Das Cockpit der Buell 1125 CR Foto: Buell

Zudem sollte man ein gerüttelt Maß an Selbstkontrolle sein Eigen nennen. Denn der ohnehin schon kräftige Zweizylinder aus der 1125 R wurde für die CR neu abgestimmt und mit einem kürzer abgestuften Sechsganggetriebe kombiniert. Das sorgt für eine noch nachdrücklichere Beschleunigung. Zum Ausgleich wurde die Schwinge ein wenig verlängert, um so das Streben des Vorderrads gen Himmel zu dämpfen.

Der flüssigkeitsgekühlte 72-Grad-V2 leistet 109 kW/148 PS bei 9800 U/min sowie 111 Nm bei 8000 Touren, die via Zahnriemen ans Hinterrad übertragen werden. Dank der neuen Getriebeabstufung drängt die Amerikanerin schon bei 2000 Umdrehungen vehement voran. Dennoch soll der Verbrauch im Gegensatz zur R unter acht Litern Benzin liegen, exakte Verbrauchsdaten nennt die Marke aus Wisconsin bislang nicht.

20-Liter-Tank

So potent der Motor jedoch ist - seine Leistung wird erst in Kombination mit dem handlichen Rest der Buell spür- und erlebbar. Selbst kleine Details sind der Zentralisierung der Massen verpflichtet. So findet sich der Schalldämpfer - wie bei allen Bikes von Buell - unter dem Motor, während der verwindungssteife Rahmen zugleich als Tank dient und 20,1 Liter fasst.

Im Zaum gehalten wird die CR vor allem mit der schwimmend gelagerten 375-Millimeter-Edelstahl-Bremsscheibe, die von einem rot lackierten Achtkolben-Festsattel und vier Einzelbelägen in die Zange genommen wird. Da die Bremskräfte direkt auf die Felge übertragen werden, konnte das Sechsspeichenrad aus Leichtmetall recht filigran ausfallen. Das sorgt für geringere ungefederte Massen und reduziert die Lenkungsträgheit, was wiederum dem Handling entgegenkommt, das mit dem Wort «quirlig» am treffendsten zu umschreiben ist.

Die Buell 1125 CR unterwegs vor dem Reichstag Foto: Buell

Denn die Kombination aus starkem Motor, etwas gewachsenem, aber immer noch knackig-kurzem Radstand und der fahraktiven Sitzposition bieten eine unnachahmliche Agilität, die damit tatsächlich dem Geist der klassischen Café Racer huldigt. Wen dabei die Form des serienmäßigen M-Lenkers stört, kann auf ein breiteres Superbike-Lenker-Kit für 320 Euro zurückgreifen.

Unabhängig vom Lenker bekommt der Kunde mit der Buell 1125 CR ein kompromissloses, fahraktives Bike, das volle Konzentration erfordert, dafür aber auch mit ungemein intensiver Dynamik begeistert. Der Preis dafür liegt bei 11.599 Euro. (mid)

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