Ducati Multistrada: Bereit für jede Herausforderung

Neues Fahrwerk

Ducati Multistrada: Bereit für jede Herausforderung
Die Ducati Multistrada erhält eine neues Fahrwerk. © Ducati

Zum neuen Modelljahr wird die Ducati Multistrada deutlich aufgewertet. Das Allroundbike erhält unter anderem ein semi-aktives Fahrwerk, dessen Dämpfung sich auf die unterschiedlichen Fahrbahnverhältnisse einstellt.

Von Ralf Schütze

Ducati wertet im Modelljahrgang 2013 sein Allround-Bike Multistrada deutlich auf. Ab Dezember ist die Maschine mit dem semi-aktiven Fahrwerk DSS (Ducati Skyhook Suspension System) erhältlich, das die Dämpfung innerhalb einer hundertstel Sekunde von extrem hart auf weich verändern kann.

DSS reagiert auf unterschiedliche Fahrbahnverhältnisse und hält die Ducati Multistrada S-Modelle sowie das neue Fernreise-Bike Multistrada Granturismo und die sportliche Multistrada Pikes Peak so spürbar besser in Balance. Nur das Basismodell Multistrada 1200 wird ohne das neue Fahrwerk ausgeliefert, profitiert jedoch von anderen Neuerungen im Modelljahr 2013.

Überarbeiteter Motor

So wurde der Motor und das Front-Design überarbeitet. LED-Scheinwerfer und ein neues Bosch-ABS sorgen für mehr Sicherheit. Zudem kommen ein größeres Windschild sowie leichtere Reifen zum Einsatz. Trotz dieser Aufwertungen bleiben die Preise für die bisher bekannten Modelle konstant bei 15.490 Euro (Multistrada 1200), 18.490 Euro (Multistrada S) und 20.990 Euro (Multistrada Pikes Peak). Die neue Multistrada Granturismo wird 19.990 Euro kosten.

Skyhook heißt der englische Fachbegriff für das semi-aktive Fahrwerk. Das klingt sehr anschaulich, denn erste Testfahrten auf Küsten- und Bergstraßen in Spanien haben gezeigt: Wie ein vom Himmel hängender Haken hält DSS die Multistrada auf holprigem Untergrund, Straßenschwellern oder Schlaglöchern in Balance, da es die Dämpfung innerhalb von 10 Millisekunden von ganz hart auf ganz weich verändern kann. Wer jetzt an einen Wimpernschlag denkt, liegt falsch, denn dieser dauert mit rund 100 Millisekunden zehn Mal so lang.

Vier Fahrmodi wählbar

Ducati Multistrada GranTurismo neu Ducati
Die Ducati Multistrada GranTurismo Ducati

Das Ducati Skyhook Suspension-System ergänzt die bisherige Ducati Electric Suspension (DES), mit deren Hilfe Ducati-Fahrer ihre Multistrada während der Fahrt für unterschiedliche Einsatzzwecke verstellen können, und zwar in die vier Modi Enduro, Sport, Touring und Urban. Seit 2010 verkörpert die Multistrada damit Ducatis Anspruch, ein Allround-Motorrad unter dem Motto "4 in 1" anzubieten. Mit DSS wählt der Pilot nach wie vor den Fahrwerks-Modus und den Beladungszustand, das System sorgt automatisch für die je nach Belag und Fahrsituation richtige Dämpfung.

Bei Testfahrten bewährte sich DSS zusammen mit neuen, elektronischen Federelementen von Sachs etwa beim Überfahren extremer Verkehrsberuhigungs-Schweller innerorts. Außerdem reagierte das System stets korrekt auf unterschiedliche Fahrbahnbeläge kurvenreicher Landstraßen, plötzlich auftauchende Schlaglöcher oder den Wechsel von schnellen Kurvenradien auf enge Spitzkehren mit starkem Anbremsen. Je nach Fahrstil und persönlichen Vorlieben kann der Multistrada-Fahrer die jeweiligen Voreinstellungen des semi-aktiven Fahrwerks individuell anpassen.

Drehmoment steigt auf 125 Newtonmeter

Die Ducati Multistrada erhält mehr Drehmoment.
Erhält mehr Drehmoment, die Ducati Multistrada Ducati

Neben der spektakulärsten Neuerung DSS hat Ducati sämtlichen Multistrada-Varianten des Jahrgangs 2013 einen überarbeiteten Testrastretta 11°-DS-Motor spendiert, der seine unveränderte Leistung von 110 kW/150 PS und sein von 119 auf 125 Newtonmeter gestiegenes Drehmoment deutlich sanfter und kontrollierbarer aufs Hinterrad überträgt als bisher. Neben dem weicheren Ansprechverhalten ist der Verbrauch um rund zehn Prozent gesunken. Für starke und gleichzeitig gut dosierbare Verzögerung sorgt die neue Generation des Bosch-ABS „9ME“ im Zusammenspiel mit Brembo-Bremsen. Leichtere Räder im Stile des Supersportlers Ducati 1199 Panigale sparen je nach Modell bis zu 2,5 Kilogramm Gewicht und setzen wie das neue Front-Design optische Akzente. Das neue Windschild ist höher und breiter geworden und lässt sich während der Fahrt mit einer Hand um 6 Zentimeter in der Höhe verstellen.

Eine neue Software soll die Traktionskontrolle DTC aufwerten, die sich nach wie vor in acht Stufen verstellen lässt. Weitere neue Details gelten für alle Multistrada-Varianten: So zum Beispiel ein neuer Warnblinker, neue Ablagefächer in der Frontverkleidung sowie progressive Federn hinten.

Während die Multistrada als Standard-Modell oder in den S-Varianten ein direkter Konkurrent des deutschen Bestellers BMW R 1200 GS ist, stellt das neue Modell Multistrada Granturismo eine klare Kampfansage an die GS Adventure dar: Größeres Windschild, voluminösere Seitenkoffer, ein serienmäßiges Topcase, der neue Zweikomponenten-Langstreckenreifen Pirelli Angel GT, eine spezielle Sitzbank sowie LED-Zusatzscheinwerfer und ein Motorschutz sollen diese Multistrada für Fernreisen wappnen. Das topsportliche Modell Multistrada Pikes Peak dagegen ist für die betont schnelle Gangart geeignet und zeichnet sich durch eine neue Lackierung im Stile der MotoGP-Rennmaschinen sowie neue Marchesini-Schmiederäder aus. Messepremiere feiert das Modelljahr 2013 der Ducati Multistrada auf der Intermoto vom 3. bis 7. Oktober 2012 in Köln. (SP-X)

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