Hohe Restwerte sind zumeist ein Ausdruck hoher Qualität. Gebrauchten Dacia Duster macht allerdings nicht nur die Preispolitik zu schaffen.
Ja, auch ein Dacia Duster verliert an Wert, sobald er das erste Mal zugelassen wird. Obwohl die Restwerte bei Autos der rumänischen Renault-Tochter vergleichsweise hoch sind, kann sich der Kauf eines Gebrauchten lohnen. Das gilt vor allem, weil vom kompakten SUV gerade auf der IAA die Neuauflage vorgestellt wurde, die degradierte Vorgängergeneration kann das als junges Second-Hand-Auto günstiger machen.
Beim Duster gibt es nur ein anderes Problem: Er gilt als anfällig. Nach Erkenntnissen des «TÜV Report 2017» verhagelt vor allem die Beleuchtung dem 4,32-Meter-Auto die Bilanz: Die Scheinwerfer werden bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) gleich doppelt so oft kritisiert wie beim Durchschnitt der durchgecheckten Pkw, hohe Fehlerraten gibt es auch bei den Heckleuchten. Und die Bremsen gelten als sehr anfällig, Bremsscheiben und Bremsleitungen dagegen als top. Leicht über dem Mängeldurchschnitt: die Antriebswellen.
Das Abschneiden des Duster in der ADAC-Pannenstatistik erweckt den Eindruck, dass vieles eine Frage des Jahrgangs ist: Das Modell gebe «ein uneinheitliches Bild» ab, heißt es beim Autoclub: Fahrzeuge von 2010 und 2011 überzeugten mit guten Werten, während die Pannenhelfer bei jüngeren öfters ausrücken mussten. Bei Autos von 2010 bis 2012 waren typische Gründe Defekte an Zündkerzen und Einspritzdüsen. Autos von 2011 krankten oft an Fehlern im Motormanagement.
Zwei Rückrufe trafen das Kompakt-SUV bislang: Im März 2016 mussten in Deutschland 3200 Exemplare des Bauzeitraums März 2014 bis Juni 2014 wegen sicherheitsrelevanter Probleme mit der Hinterachsfederung zurück in die Werkstatt. Wegen im Notfall möglicherweise nicht auslösender Fahrerairbags musste Anfang 2017 an rund 900 Dustern des Bauzeitraums Ende September 2012 bis Mitte Dezember 2013 nachgebessert werden.