Gute Noten für deutsche Taxifahrer

ADAC-Test in acht Großstädten

Gute Noten für deutsche Taxifahrer
Der ADAC stellt den Taxifahrern ein überwiegend gutes Zeugnis aus © ADAC

Angesichts von Stickoxid-Debatten und privaten Fahrdienstleistern steht die Taxibranche vor einem Umbruch. Der ADAC stellte der klassischen Taxi-Welt ein fast perfektes Zeugnis aus.

Uber oder MyTaxi und Hailo sowie die aktuelle Stickstoffdebatte motivieren die klassische Taxibranche. Nach einem Test des ADAC erhielten 135 von 160 Fahrten in acht deutschen Großstädten ein „sehr gut“ oder „gut“. Lediglich zehn Mal wurde die Note „mangelhaft“, vier Mal sogar „sehr mangelhaft“ vergeben.

"Taxifahren ist verlässlich", so Alexander Möller, Geschäftsführer des ADAC. "Wir haben bei diesem Test bewusst noch einmal die klassische Taxi-Welt betrachtet. Denn an vielen Stellen in Bund und Ländern wird über Veränderungen des Personenbeförderungsrechts nachgedacht. Wer aber in der Diskussion über veränderte Geschäftsmodelle auch über Anpassungen von Verbraucherschutz-Standards spricht, muss Qualifikation und Kompetenz der Fahrer, die Verkehrssicherheit der Fahrzeuge und transparente Informationen zu Preisen weiterhin gesetzlich garantieren."

Bessere Ergebnisse als 2014

Und dass die anstehenden Veränderungen auch zu Veränderungen bei den Fahrern führen, beweist der Rückblick auf den ADAC-Test von 2014. Vor drei Jahren befanden sich unter den 160 Testfahrten lediglich 122 Fahrten mit den Noten „sehr gut“ und „gut“. Dafür wurde 21 Mal die Note „mangelhaft“ oder „sehr mangelhaft“ vergeben.

Neben den Konkurrenzen führt auch noch die anhaltende Debatte um Stickoxid-Grenzwertüberschreitungen in Innenstädten zu Verunsicherungen bei den Taxifahrern. Rund 90 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Taxen sind Diesel-Fahrzeuge.

Möller fordert deshalb Unterstützung vom Bund. "Wir brauchen eine nationale Anstrengung für alternative Antriebstechnologien in der öffentlichen Beförderung. Das gilt insbesondere auch für das Taxi. Hier könnte der Bund zum Beispiel seine ambitionierten Ziele für mehr Elektromobilität zum Anlass für sinnvolle Förderprogramme nehmen."

160 Fahrten in acht deutschen Großstädten

Für die klassischen Taxiwerte untersuchten die Prüfer die optimale Routenführung als wesentliches Kriterium einer Taxifahrt, die bei drei Fahrten zu einem „mangelhaft“ und bei 14 Fahrten sogar zu einem „sehr mangelhaft“ führte.

Laut dem ADAC leisteten sich zwei Fahrer in Düsseldorf und einer in München die größten Umwege. In Leipzig verweigerte ein Fahrer die Beförderung auf der Kurzstrecke. Fast ein Viertel der Fahrer kannte das Ziel nicht auf Anhieb. Kritisiert wurde zudem, dass bei knapp zwölf Prozent der Fahrten eine bargeldlose Zahlung abgelehnt wurde.

Getestet wurden in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart jeweils fünf verschiedene Fahrten am Tag und in der Nacht darunter eine Kurzstrecke. Start- und Zielpunkt waren immer identisch. Die mehr als 50 Kriterien fielen in die Kategorien Routentreue, Fahrer und Fahrzeug. Die Fahrten wurden per GPS aufgezeichnet, die Routen und Preise mit den jeweiligen Vorgaben der jeweiligen Taxizentralen oder Ordnungsämter abgeglichen. (AG/TF)

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Thomas Flehmer
Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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